Treasure Island - Buchvorstellung
17:10Heute stelle ich auch das neue Schätzchen von Moritz Hohenberg "Treasure Island" vor.
Es ist der Zufall, der zwei junge Männer in einem Computerladen im regnerischen
Seattle zusammenführt. In Jason, einem erfolgreichen Broker, der sich seiner eigenen Sexualität noch nicht sicher ist, keimen rasch Gefühle für den lebenslustigen Aidan auf.
Als er dem jungen Studenten erzählt, dass er im Sommer eine Woche Abenteuerurlaub auf einer einsamen Insel machen wird, entscheidet sich Aidan, ihn dorthin zu begleiten.
Gemeinsam brechen die beiden auf. Jason hofft, dass der Urlaub ihm Klarheit über sich und seine Gefühle verschaffen wird. Das Schicksal scheint es gut mit ihm zu meinen. Ein Feuer der Leidenschaft entfacht. Hoffentlich verbrennt sich Jason daran nicht seine Finger.
Meinen Senf zu dem Buch findet ihr hier.
Leseprobe:
Ein
interessantes Reiseziel
„Endlich Urlaub!“, rief ich Aidan zu, als wir aus
dem kleinen Flugzeug kletterten, in dem gerade mal acht Passagiere Platz
hatten. Ich fühlte die Sonnenstrahlen, angenehm wärmten sie meine Haut und
bescherten mir ein Prickeln, das sich schnell auf all meine Gliedmaßen
ausdehnte. „Ich dachte schon, der Tag würde nie kommen, die letzten Wochen
kamen mir wie eine Ewigkeit vor und zogen sich hin wie Kaugummi!“
„Ja, da hast du recht! Ich empfand das genauso!
Aber jetzt sind wir fast am Ziel!“, sagte er übermütig, boxte freundschaftlich
in meinen Oberarm, packte mich kumpelhaft am Nacken und drückte mich euphorisch
an sich.
„Das wird der beste Urlaub und die coolste
Erfahrung unseres Lebens. Sowas machen nur richtige Männer, das ist nichts für
Luschen und Weicheier!“, grölte er und brachte mich damit zum Lachen.
Er bemühte sich so sehr, möglichst männlich zu
wirken, versuchte sich als Macho, aber irgendwie passte das überhaupt nicht zu
dem Aidan, den ich kannte, was mich wiederum amüsierte.
„Lachst du mich etwa aus?“, raunzte er gespielt
bedrohlich, als er meinen belustigten Gesichtsausdruck sah.
„Aber nein! Das würde ich mir doch nie
erlauben!“, antwortete ich übertrieben ehrfürchtig.
Zeitgleich lachten wir laut auf, Aidans Machogehabe und meine vor Sarkasmus
triefende Antwort, die Situation war einfach nur komisch. Beide hatten wir
beste Laune. Seit Wochen fieberten wir unserem Abenteuer entgegen, hatten die Tage
bis zur Abreise gezählt und nun das Ziel beinahe erreicht.
Der Co-Pilot händigte uns das Gepäck aus und wir
marschierten den anderen Passagieren hinterher auf das kleine Gebäude neben dem
Tower zu. Ich schmunzelte dabei. Nie im Leben hätte ich mir gedacht, dass ich
diese Reise tatsächlich jemals machen würde und jetzt war ich hier in Florida.
Durch Zufall war ich vor ein paar Monaten im
Internet auf die einsame Insel im Süden gestoßen, die man als Feriendomizil
mieten kann. Als ich damals die Bilder sah, hatte mich die Abenteuerlust sofort
gepackt. Ein wunderschöner Sandstrand zäunte die tropische Vegetation mitten im
Ozean ein. Ferien in völliger Abgeschiedenheit. Robinson Crusoe Flair pur, mehr
oder weniger.
Wer ein Dach über dem Kopf haben wollte, musste
ein Zelt mitbringen. Gaskocher und ähnliches Equipment waren selbstverständlich
auch erlaubt, aber wir entschieden, uns mit einem Zelt zu begnügen. Es sollte uns gegebenenfalls gegen den Regen schützten,
auf jeglichen weiteren Luxus aus der modernen Welt wollten wir jedoch
verzichten. „Back to the roots“, lautete
unser Motto. Alles, was es auf dem 20 Meilen von der Küste entfernten Eiland
gab, war eine Süßwasserquelle, verdursten würden wir also keinesfalls.
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