Irren ist nützlich! von Henning Beck - Rezension

09:00

Wir müssen effizient, effektiv, schnell und multitaskingfähig sein. Dabei dürfen wir nichts vergessen, langsam, abgelenkt oder ungenau sein. Ansonsten wäre das gewünschte Ideal nur ein Witz. Doch egal wie sehr wir uns anstrengen, besonders wenn wir sehen, dass andere es anscheinend mit einer Leichtigkeit schaffen, irgendwann geht immer irgendetwas schief. Doch warum ist es so? Warum schwächeln wir immer wieder? Wieso kann das Hirn nicht einfach mal durchgehend und vernünftig arbeiten? Denn Schwächen sind schlecht und diese darf es nicht geben - oder?

Meinung:
In unserer Gesellschaft muss alles perfekt sein, denn wir leben in einem riesigen Pool voller Konkurrenten und in einem stätigen Wettbewerb. So wird es uns vermittelt. Einen Fehltritt sollte man sich nicht erlauben. Doch manchmal gibt es Momente, wo der Schein des Perfektionismus nicht mehr gewahrt werden kann und einen Riss bekommt. Jeder hat solche Momente durchlebt und am liebsten möchte man manche einfach nur noch aus seinen Erinnerungen streichen. Aber wieso ist das so? Wieso können wir nicht so vollkommen und perfekt sein? Warum passieren manchmal Dinge, von denen wir wissen, dass sie falsch sind?


Seit langem beschäftige ich mich mit den Themen Idealismus, Perfektionismus, Denkweisen und Effektivität. Unser Hirn, wie auch unser Körper, sind das wertvollste Kapital, was wir besitzen. Darum ist es niemals verkehrt, mehr darüber zu erfahren. Doch wenn man sich mit dem Thema Denkweise näher und wissenschaftlich fundiert beschäftigen will, so stößt man sehr schnell auf Fachpublikationen, die man ohne ein Psychologiestudium kaum bis gar nicht mehr versteht und man gibt schnell wieder auf.

Durch Zufall bin ich auf das Buch Irren ist nützlich! von Henning Beck gestoßen. Unsere Schwächen sollen die Stärken unseres Gehirns sein. Was?
In Rat- und Sachbüchern werden die Schwächen gerne als schwach und problematisch dargestellt. Am besten sollte man diese entweder akzeptieren oder verbessern, so dass aus ihnen Stärken werden. Im besser zu werden, um perfekter zu werden.


Persönlich liebe ich ein aufgeräumtes Haus, wo alles seinen Platz hat und das Putzen erleichtert. Schaut man sich aber meinen Schreibtisch an, so werde ich gerne gefragt, ob da eine Bombe eingeschlagen hätte. Dieser Ort ist die einzige Stelle im Haus, die so ist und ich habe noch nie das Bedürfnis gehabt, dies zu verbessern oder zu perfektionieren. Meine Antwort ist daher immer: nur ein Genie regiert das Chaos!

Doch was hat das alles mit Irren ist nützlich! zutun? Im Wahn des Ideals vergessen wir gerne, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Jede Stärke beinhaltet auch eine Schwäche. Ohne funktioniert es nicht. Wir fixieren uns so sehr die Schwächen zu ändern und/oder zu kaschieren, dass wir gar nicht in Betracht ziehen, dass sie nicht immer gleich ein Negativ oder gar ein Nachteil sein müssen.

Der Autor erklärt verständlich, flüssig und klar, wie unser Gehirn funktioniert, wie er funktioniert. Dabei zeigt er, woher, warum und wie unsere Schwächen entstehen und wie sie, auch wenn wir sie schlecht wahrnehmen, für uns einen Vorteil sein kann.

Es heißt, in jedem Sprichwort läge ein Funken Wahrheit. Ein Genie regiert das Chaos.

Fazit:
Beck erklärt wunderbar in Metaphern und wissenschaftlichen Studien fundiert, wie unser Gehirn arbeitet und zeigt, dass unsere Schwächen eigentlich unsere Stärken sind.

2 Kommentare

  1. Hallöchen =)

    Das klingt aber wirklich sehr interessant! Ich glaube das packe ich mal auf meine Wunschliste =)

    LG
    Anja

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    1. Hallo Anja,

      ich kann es nur empfehlen.
      Es würde mich freuen zu hören, wie du es findest :)

      Liebe Grüße
      Jasmin

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