Interview mit Monika Bechtel
12:30
Heute habe ich wieder eine wundervolle Autorin Monika Bechtel alias Nika Bechtel zum Interview. Ihr Buch "Irminar Das Seelenwort (Irminar Die Saga der Seelenleserin 2)" ist am 11.11.2015 erschienen.
DL: Hallo Monika! Ich freue mich dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!
MB: Hallo Astrid, ich bin gespannt, was du so wissen willst.
DL: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?
MB: Also ich bin 36 Jahre alt, habe drei Kinder (11, 8, 6 Jahre), einen Mann und ich nehme mir viel Zeit für Dinge, die ich liebe, ich brenne zwischendurch aus voller Überzeugung. Ich glaube, dass ist wichtiger, als ein pico-bello Haushalt, gebügelte Unterhemden und ein straffes, modisches Freizeitprogramm.
DL: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?
MB: Nein, ich bin Hobbyautorin. Mein Brotjob ist es wohl meinem Mann den Rücken frei zu halten und ein paar Wochenstunden arbeite ich im Sekretariatsbereich in der Kanzlei meines Mannes. Er will halt auch mal der Chef sein ;-) Ach ja, und die Kinder :-) Gelernt bin ichürokommunikationskauffrau.
DL: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?
MB: Mögen: Möglichkeiten zu sehen und wahrzunehmen. Nicht-Mögen: Lästern und Doofsein. Wichtig: Authentisch bleiben, also im Leben. Den Mut zu haben, zu sein, auszusehen, zu machen etc. was man „ist“ oder wonach einem „ist“ und sich nicht einfach nur anzuschließen. Jeden gibt’s nur einmal.
DL: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?
MB: Ich habe gerade die Geschichte von Mali, Mike und Roger seit meiner frühen Jugend im Kopf. Damals, als ich weder hübsch, schlank, modisch oder oder war und ich habe eine grausselige Stimme – irgendwas zwischen Zarah Leander und der Frau Geißen. Zu schreiben half mir zu träumen, von einem ausgewöhnlich tollen Mann, der einzigartigen Liebe und Abenteuern. Dann kamen die Arbeit in Berlin, mein Mann, Kind 1, Kind 2, Kind 3. Irminar zu veröffentlichen ist quasi Kind 4. Ich musste als Indie-Autorin auch Geld und vor allem Mut in die Hand nehmen. Zeit, die meiner Familie fehlte, aber Herzensdinge bleiben Herzensdinge und auch das muss man lernen.
DL: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht dass du schreibst?
MB: Also meine Familie eher weniger, ohne dass das böse gemeint wäre. Mein Mann wills gar nicht lesen! Und meiner Ma ist es zu klein geschrieben. Aber sie finden es gut und sie finden gut, dass ich damit glücklich bin. Freunde sind da anders. Viele warteten nägelkauend auf den zweiten Teil, ich habe einige neue Freundschaften gewonnen, einige halfen beim Korrekturlesen, der Covergestaltung oder machen etwas Werbung usw.
DL: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?
MB: Oje. Ich engagiere mich viel im Ausserschulischen (vormals auch Kindergarten) Bereich d.h. Plätzchen backen, Schul- und Klassenfeste, unterstütze Leseanfänger und alles was so anfällt und ich Zeit erübrigen kann. Ich schnupper in VHS-Kursen rein, gehe mit den Kids in den Wald, Zoo und ins Kino. Anfang Oktober haben wir mit Freunden 1,8 Tonnen Äpfel zu Apfelsaft gemacht. Ich liebe es mit Likören und Marmeladen meine Familie und Freunde zu verwöhnen. Ich koche gerne, ich gehe auch gerne Feiern … zum Beispielen Oktoberfeste, Schützenfeste, Altweiber etc. Kurzum, ich sitze nicht nur vor dem PC und lebe im Leben meiner Protagonisten. Das echte Leben ist draußen und das ist voller Wunder.
DL: Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
MB: Schreckliche Frage. Ich bin ein praktischer Mensch. Also ein Taschenmesser, einen Spiegel und Schokolade. Bücher, noch schrecklicher. Fotobücher meiner Familie, alles andere habe ich in meinem Kopfkino. Die einsame Insel übrigens auch, ich bin da ganz gerne mal, aber lieber bin ich zu Hause und zu Hause bin ich da, wo ich liebe.
DL: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?
MB: Wer sagt, dass ich das ich nicht schon häufiger getan hätte?
DL: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?
MB: Ich bewundere viele Menschen für das was sie jeden Tag leisten oder in der Vergangenheit taten, aber mich da auf Einen beschränken geht nicht.
DL: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?
MB: Stephen King.
DL: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?
MB: Ich dachte die Fangfrage war bei der Insel... Ich bin Geschichtenfan, die Darreichung darf abwechslungsreich sein.
DL: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?
MB: Ohoh, also für Mali fällt mir das ganz schwierig. Ich könnte mir einen Romy Schneider Typ vorstellen. Wenn ich an Malis beklemmenden Gefühlen schrieb, dachte ich manchmal an die Sissy-Filme, allerdings braucht die Mali-Figur auch Power, wie sie zum Beispielen Jessica Alba oft gezeigt hat. Für Mike würde ich momentan Liam Hemsworth oder Benedict Cumberbath wählen, letzterer hat schon die passende elitäre Aura. Mali würde sicher Liam bevorzugen. Für Roger ganz klar Chris Pine, weil Terence Hill leider schon zu alt ist.
DL: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.
MB: Ganz am Anfang war Irminar um die 1.000 Seiten lang und hatte gleich mehrere Höhepunkte, es ist halt die Geschichte eines Lebensabschnittes. Nur sowas kann man nicht in einen Band packen, darum wurden daraus zwei. Band zwei ist eigentlich schon so geschrieben, auch dank einer kurzen Rückblende, dass es unabhängig von Band eins gelesen werden kann. Für mich hängen sie aber dennoch sehr zusammen. Roger und seine Rolle, seine Vergangenheit treten in den Vordergrund. Dabei wird die Liebe intensiver, Mali wird erwachsener, aber Erwachsen sein bedeutet nicht, keine Zweifel zu haben, ganz im Gegenteil. Über ihre ganz persönlichen Probleme, die wohl jeder von uns nachvollziehen kann, kommen andere, ganz anderer Art auf sie alle zu. Es geht deutlich spannender zu als im Ersten, auch heißer. Irminar ist schon für Erwachsene geschrieben und behandelt mehr das reale Leben, als reine Fantasie. Mali hat Probleme, die jede von uns schon mal hatte oder haben könnte.
DL: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?
MB: Aus dem Leben, die besten Geschichten schreibt einfach immer noch das Leben. Ich gestalte nur die Fähigkeiten der Protagonisten -auch um die Wahrheiten darin besser transportieren zu können. Lesen in einem Kuss, eigentlich kann das jede Frau.
DL: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?
MB: Viel, sehr viel. Ich liebe, leide und freue mich mit ihnen. Roger hasst mich zuweilen, weil er immer die gröbsten Verletzungen abkriegt, aber er ist ein Sunnyboy, er verzeiht mir das.
DL: Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?
MB: Ich werde besser und schneller. Aber als Indie-Autorin muss ich den ganzen großen Bereich des Marketings usw. selbst machen. Das benötigt Zeit, Zeit die ich für mein Hobby zwar reserviere, aber in dieser Zeit kann ich kaum am nächsten Band oder anderen Manuskripten weiterschreiben. Schlimm finde ich es dagegen nicht. Ich erlebe die ersten Rezensionen oder ganz persönlichen Feedbacks bewusst sehr intensiv. Für Band zwei brauchte ich „nur“ 1,5 Jahre. Es sind da auch Warteschleifen drin. Zwischendurch lasse ich zwei, drei Wochen vergehen, in denen ich mich gar nicht damit beschäftige um danach einen frischen Blick auf die Dinge zu haben. Dazu kommen Zeiten in denen ich auf die Meinungen der Beta-Leser und/oder auch auf den Lektor warte.
DL: Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?
MB: Kaffee geht immer.
DL: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?
MB: Band drei steht in den Startlöchern zum Niederschreiben. Mali und Mike warten da noch auf etwas. Zwischen Band drei und vier werde ich, denke ich, ein anderes Buch veröffentlichen. Mein Tipp wäre, lieben, immer und immer wieder.
DL: Vielen Dank für dieses Interview Monika! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3
MB: Ich habe zu danken <3
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