Buchvorstellung: LIZA
09:00Heute stelle ich euch das neue Buch "LIZA" von Caro Line vor. Ein Buch, da mich sehr bewegt und gerührt hat. Es ist im Booklounge Verlag erschienen.
»Herr Schuster«, begann er. »Die Auswertung des MRTs ergab, dass Sie in Ihrer Hüfte einen Tumor haben … Es besteht der Verdacht auf Knochenkrebs.«
Diese Schreckensdiagnose verändert das Leben der schwangeren Liza schlagartig. Täglich muss sie mit ansehen, wie sich der Zustand ihres Mannes verschlechtert und er letztlich den Kampf gegen den Krebs verliert. In ihrer tiefen Trauer macht sie eine Entdeckung, die sie nicht nur in Gefahr bringt, sondern auch über die Landesgrenze hinaus.
Wie soll man weiterleben, nachdem der geliebte Ehemann aus dem Leben gerissen wird? Was, wenn sich herausstellt, dass man ihn eigentlich gar nicht kannte? Und welche Rolle nimmt der Psychologe ein?
Eine dramatische Geschichte für Frauen und Männer, die in der heutigen Zeit nicht alltagsfremd ist.
Meinung:
Das Cover ist ein Blickfang. Die Grautöne und dann die Schrift und die Blütenblätter in rot harmonieren perfekt. Der Klappentext führt einem direkt vor Augen, dass dieses Buch kein leichter Lesestoff ist, aber er macht auch neugierig auf die Geschichte.
Die Story beginnt auch gleich mit der niederschmetternden Diagnose Krebs, die Jens, der Ehemann der schwangeren Liza bekommt. Nach seinem Tod fällt sie in ein tiefes Loch, aus der ihr der Psychologe Dr. Lanners hilft, aber da wartet schon der nächste Schicksalsschlag auf sie. Wird sie auch diesen verkraften?
Die Autorin hat die Protagonisten sehr realistisch beschrieben und ich fand sie sofort sympathisch und habe vor allem mit Liza mit gefiebert und gelitten. Sie ist so stark und muss so viel ertragen. Ich weiß nicht, ob ich das könnte.
Caro Line hat es geschafft mich in diesem Buch, das sehr dramatisch ist, immer wieder mit unerwarteten Wendungen und Ereignissen zu überraschen und in eine Achterbahn der Gefühle zu bringen.
Fazit:
Ein Buch, das sehr dramatisch, spannend, bewegend, aber auch romantisch und erotisch ist. Aber was besonders hervorsticht ist das Vertrauen und die Freundschaft, durch die die ganze Geschichte zu einem guten Ende kommt.
Leseprobe:
Ganz im Gegenteil
»Na, was sagt der Arzt? Hast du dich heute Nacht wieder
verausgabt, alter Mann?« Unanständig schweifte Lizas Blick
an ihrem Gatten herab. Was sie sah, gefiel ihr. Jens war
groß, hatte braune kurze Haare und Augen, die in derselben
Farbe strahlten. Bei dem Gedanken an vergangene Nacht, in
der sie sich hemmungslos geliebt hatten, knabberte sie gedankenverloren
an ihrer Lippe. Auch nach neunzehn Jahren
Beziehung, davon dreizehn verheiratet, brauchten sie sich
wie am ersten Tag. Jens war außerordentlich aufmerksam
und zuvorkommend. Liza konnte sich keinen besseren
Ehemann wünschen. Sie war glücklich, wenn sie an ihre
kleine Familie dachte, zu der die dreijährige Jule gehörte und
bald noch das Ungeborene, welches sie unter dem Herzen
trug.
»Du bist bloß vier Jahre jünger als ich, gnädige Frau. Also
werd nicht frech!« Schmunzelnd zwinkerte er ihr zu. Ganz
selbstverständlich griff er nach Lizas Tasse, die sie mit beiden
Händen umgriff. »Du sollst nicht so viel Koffein trinken,
denk an unseren Jungen in deinem Bauch.«
Schnaufend gab Liza das Gefäß mit der dampfenden
Flüssigkeit frei, die sie morgens immer benötigte, um überhaupt
in die Gänge zu kommen. »Es wird ein Mädchen, da
bin ich mir ganz sicher«, berichtigte sie ihn. Herzhaft biss sie
in ihr Marmeladenbrot, während sie Jens immer wieder einen
besorgten Blick zuwarf. »Was sagt der Arzt denn nun?«
»Noch nichts Genaues. Ich soll in zwei Wochen zum
MRT. Die nette Dame am Empfang hat sogar einen Termin
für mich vereinbart, als wäre ich dazu nicht selbst in der
Lage.«
Kurz lachte Liza auf, fragte sich aber dann, seit wann sich
eine Arzthelferin um solche Patiententermine kümmerte?
Gerade in der Praxis Kirschen war immer viel los. Doch die
Skepsis verflüchtigte sich sofort, als sie dem aufmunternden
Blick ihres Mannes entgegensah.
»Es ist nur halb so wild. Das sind Verschleißerscheinungen,
mach dir keine Sorgen, Schatz.« Den Stuhl, auf dem er
saß, schob er nach hinten. Er umrundete den Tisch, nicht
ohne seinen Mund schmerzhaft zu verziehen, weil sein
komplettes Gewicht auf seiner Hüfte lastete. Daraufhin
kniete er sich neben sie und nahm ihr Gesicht in beide
Hände. »Ich liebe dich.« Eine Hand wanderte ihren Hals
hinab, über ihr Dekolleté, bis sie letztlich an ihrem kugelrunden
Bauch verweilte. »Und ich finde dich unheimlich
sexy. Obwohl ich wegen dieser verdammten Hüfte nicht
mehr so gut laufen kann, möchte ich jetzt unbedingt in dir
sein.«
Ihr Brothäppchen legte sie auf dem Frühstücksbrett ab.
Ihre Wangen färbten sich rot, als sie sich zu ihrem Mann
beugte. Ein zartes Kribbeln breitete sich in Lizas Bauch aus,
als sich ihre Lippen berührten. Immer, wenn Jens so mit ihr
gesprochen hatte, konnte sie nicht anders: Sie verfiel ihm
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