Interview mit Christine Eder

06:00

Und wieder durfte ich eine weiter tolle Autorin für euch interviewen. Christine Eder hat mich auf dem Sofa besucht. Ihr Debütroman "Es scheint die Sonne" ist dieses Jahr bei Amazon erschienen.

Hallo Christine! Ich freue mich dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Danke für die Einladung, Astrid. Ich freue mich ein wenig von mir erzählen zu dürfen.

Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Gerne. Mein Name ist Christine Eder und ich schreibe unter meinem Mädchennamen. Ich wurde in der ehemaligen UdSSR geboren und bin vor 21 Jahren mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Zurzeit lebe ich mit meinem Mann und drei Kindern in der „Rote Rosen“ Stadt Lüneburg. 

Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob? 

Hauptberuflich als Autorin zu arbeiten … hm, würde mir vielleicht zu wenig sein. Ich bin ein Energiebündel. Zurzeit dient mir das Schreiben, um zu Ruhe zu kommen vom Alltag, wenn meine Kinder dann im Bett sind. Und natürlich der Verarbeitung eigener Erlebnisse. Hauptberuflich arbeite ich in der Buchhaltung und das auch sehr gerne. Allerdings bin ich momentan in Elternzeit. 

Wie sieht dein Alltag aus?

Momentan wohl wie bei jeder Hausfrau und Mutter, bei der der Tag ziemlich früh anfängt, und die zwischen Aufräumen und Geschirr abwasch, mal auch einen Schiedsrichter, Arzt oder Lehrer spielt ;-) 

Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Tiramisu, Schlangen und Vertrauen – das ist mir beim Vorlesen der Frage sofort eingefallen.
Vor allem in den Wintermonaten liebe ich es Tiramisu zu essen und im Sommer literweise Eis.
Schlangen mag ich gar nicht. Wenn ich sie sehe, dreht sich mir der Magen um.
Und Vertrauen ist mir in allen Hinsichten sehr wichtig. Ich würde nie einen Menschen hintergehen, der mir Vertrauen schenkt und so wünsche ich es auch bei mir.

War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Ich muss sagen, ich hatte immer viel zu viel Kino in meinem Kopf. Mit vierzehn Jahren, glaube ich, habe ich das erste Mal Notizen gemacht, um es loszuwerden. Hat nicht geklappt! Es wurde immer mehr. Also schrieb ich weiter, erstmal auf Russisch, dann auch auf Deutsch. Klar, ich hatte hin und wieder, mal den Gedanken gehabt daraus ein Buch zu schreiben, doch das tat ich immer wieder ab. Ein Grund war natürlich meine Herkunft und damit nicht ausreichende, perfekte Deutschkenntnisse, und dann war es mir auch peinlich allen zu erzählen, dass ich fantasiere und mir das auch noch notiere. Erst mein Mann, der zufällig meine Notizen fand, hat mich dazu angespornt, es einfach zu versuchen. Nach weiteren fünf Jahren, habe ich erstmal einige unabhängige Kritiker angeschrieben, die dann ein paar kleine Auszüge aus meinen bestehenden Geschichten gelesen haben. Alle fanden es gut und haben mich ermutigt meine Romane nicht wegen meiner Schreibfehler fallen zu lassen, schließlich gibt es auch Korrektorate/Lektorate. Also habe ich mich dann doch getraut.

Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?

Natürlich, meine Familie unterstützen mich moralisch sehr und glauben an mich und dafür danke ich ihnen. Sie wissen es natürlich mittlerweile auch, allerdings erst nachdem ich entschieden habe, mein erstes Buch zu veröffentlichen. Meine Freunde erfuhren davon sogar erst nach der Veröffentlichung.


Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

In der Woche ist es immer viel zu hektisch: Schule, Kita, Haushalt, Kind eins abholen, Hausaufgaben, kochen, die anderen beiden Kinder von der Kita abholen, Abendessen, an manchen Tagen die Kinder zum Sport oder Tanzen bringen, viel spielen, lesen oder malen. Ich bin ständig in Bewegung, aber das brauche ich auch. Abends wird es dann mit meinem Mann ruhiger, auch, wenn ich dann noch viel zu viel rede. *Grins*

Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ich würde aufs Überleben setzen und ein Taschenmesser, Streichhölzer und Seil mitnehmen … Bücher, oh ja, da würde ich die Dicksten mitnehmen, damit ich länger davon was habe, zum Beispiel von Ken Follett – Die Jahrhundert Trilogie.

Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Ein Idol habe ich nicht. Ich mag Menschen, die sich nicht verstellen, nicht gekünstelt oder aufgesetzt wirken, natürlich, ehrlich und offen sind.
 

Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Ich glaube, ich würde Wladimir Kaminer auf ein Tiramisu einladen.


Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Print-Fan! Obwohl ich zugeben muss, dass ich aufgrund des Platzmangels nur sehr wenige Bücher besitze. Ich habe mir aber vorgenommen meine gelesenen eBooks, auch als Print zu besorgen.

Wie siehst du die Entwicklung bei den eBooks, insbesondere bei der Piraterie oder auch der Möglichkeit ein eBook auch noch nach Wochen zurückgeben zu können?

Die rasante Entwicklung bei den eBooks, hat sehr viele Vorteile gewonnen, aber auch Nachteile. Wie die Piraterie, die momentan wirklich erschreckend ist. Es ist wie bei allem etwas dazwischen nötig. Man muss ein Buch ein Buch sein lassen, denke ich. Gleichzeitig ist ein eBook auch sehr praktisch, wenn man in den Urlaub möchte und eben nicht 3 dicke Bücher einpacken kann. Da bietet so ein eReader natürlich Abhilfe.

Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Oh mein Gott, darüber denke ich ja überhaupt nicht nach. Zumal kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Buch von einem Indie Autoren verfilmt wird, da haben es ja selbst die großen Schriftsteller schwer. Aber wenn ich schon mal spinnen darf, dann … hm … Ich würde eher ein unbekanntes Gesicht wählen, das meinen Vorstellungen entspricht, und ihr die Chance geben.
Erzähle uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.

Es geht um ein Mädchen, dass mit dem Verlust ihrer Mutter stark zu kämpfen hat. Und durch diese psychische Belastung verändert sich etwas in ihr, sie fängt an von einem Mann zu träumen.Sie träumt fast jede Nacht von ihm und beginnt sich in ihn zu verlieben. Realität und Traum scheinen zu verschwimmen. Denn das, was sie mit dem Mann in ihren Träumen sieht und erlebt, ist ihre eigene Zukunft.

Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Die Ideen kommen ganz plötzlich, ob beim Stadtbummeln, in meinen Träumen oder beim Aufräumen. Auf die Idee für diesen Roman kam ich mit 18 Jahren durch meine eigenen Träume. Ich habe mir dann die Frage gestellt: Was wäre, wenn ich meine eigene Zukunft komplett sehen könnte? Da ich bereits ein paar Notizen darüber besaß, wie ein junges Mädchen mit einem wohlhabenden Mann zusammen lebt, habe ich sie dann mit dieser Frage vereint.
Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Außer den Träumen und vielleicht ein paar Situationen, die ich ähnlich in meiner Jugend erlebt habe, steckt eigentlich tatsächlich nicht viel von mir in den Protagonisten.

Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Natürlich mit Eric. Vorbild für Eric ist mein jüngerer Sohn, so habe ich ihn mir als jungen Erwachsenen vorgestellt. Gewissermaßen verbringe ich also bereits jeden Tag mit ihm:-)


Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Oha, da würden mich wohl viele Autoren für verrückt halten. Ich brauche ziemlich lange, viele Monate, sogar Jahre. Ich sammele seit meiner Jugend Notizen, schreibe erstmal Querbeet alles auf, was mir so in den Kopf schießt. Erst wenn ich dann das Gefühl habe, daraus könnte eine komplette Geschichte entstehen, setze ich mich ran. Das dauert ein paar Monate, wobei ich sagen muss, dass ich schreibe, wenn meine Kinder schlafen und das auch nicht jeden Abend. Dann gehe ich die Geschichte immer wieder durch und arbeite so lange daran, bis ich das Gefühl habe, dass sie perfekt ist.
Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Es muss authentisch, glaubwürdig und echt wirken, deswegen sind mir Kleinigkeiten wichtig, darauf lege ich viel Wert. Ich recherchiere dabei auch viel. Ich höre oft auch die Musik, viele Handlungen sind einfach mit der passenden Musik im Hintergrund entstanden, man kann sich damit eine stimmige Atmosphäre schaffen.


Mein Motto: Es wird erst dann ein „Ende“ in der Geschichte geben, wenn es für mich perfekt klingt.
Was machst du bei einer Schreibblockade?

Ich kümmere mich dann um eine andere meiner Geschichte und währenddessen kommt mir dann manchmal ein Geistesblitz für die andere.

Würdest du auch mal versuchen wollen in einem anderen Genre zu schreiben?

Ich denke, dass ich den romantischen Dramen treu bleiben werde. Zuerst möchte ich erstmal meine bereits geschriebenen Romane nach und nach veröffentlichen. Man kann aber nie wissen ;-)

Wie wichtig sind Rezensionen für dich?

Natürlich sind Rezensionen für einen Autor wichtig. Aus schlechten Rezensionen kam lernen und versuchen diese beim Nächsten Mal zu berücksichtigen und es vielleicht besser machen, und lobende Worte schmeicheln einem Autor natürlich immer.


Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Ich schreie es zwar noch nicht laut heraus, aber ja, ich habe bereits meine nächste Geschichte rausgeholt und mache sie so langsam für das Lektorat fertig. Das wird wohl noch mindestens ein halbes Jahr dauern. Die Geschichte wird sich in Lüneburg abspielen und wird viel romantischer, als mein erster Roman, das kann ich schon mal verraten ;-)
Gibt es noch etwas, das du losen werden möchtest? Dann nur zu!

Ich möchte mich bei meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung bedanken :-)
Vielen Dank für dieses Interview Christine! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

Ich danke dir auch!

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