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Buchvorstellung: NOW & then

06:00

Moritz Hohenberg erfreut uns mit "NOW & then" wieder mit einer seiner typischen Geschichten.

Kurzbeschreibung
Robin, Kind aus eher bescheidenen Verhältnissen, wächst bei seiner Mutter und Großmutter auf. Schon früh begeistert er sich für das geschriebene Wort und vergräbt seine Nase am liebsten in Büchern. Als es ihm ein Stipendium ermöglicht, an einer der besten Universitäten Englands zu studieren, eröffnen sich für ihn ungeahnte Möglichkeiten. Das Uni-Leben gefällt Robin. Er lebt sich gut ein, findet Arbeit in der örtlichen Gay-Bar und auch neue Freunde. Doch dann platzt der Traum. Unerwartet zieht man ihm den Boden unter den Füßen weg und der gutgläubige Student läuft Gefahr, alles zu verlieren.
Umfang ca. 53.000 Worte, zzgl. Bonusstory ca. 9000 Worte

Meinung:
Auch dieses Cover ist wieder von Nele Betra und hat ihren einzigartigen Stil. Ich finde es sehr schön und auch sehr passend zu der Geschichte. Die Aufteilung von Schrift und Bild gefällt mir sehr gut. 
Ich bin ja ein bekennender Fan der ersten Stunde von Moritz Hohenbergs Geschichten. Ich liebe seinen Schreibstil und seine tollen Geschichten. Er zieht mich durch seine bildhafte Schreibweise in seine Geschichten hinein. Ich mag wie er die Romantik mit heißer Erotik, aber auch mit Spannung und Drama vereint. 

Fazit:
Eine rundum gelungene Geschichte, die ich allen die die romantische Gay-Romane lieben nur empfehlen kann.

Leseprobe:
„Du erwartest doch nicht etwa von mir, dass ich mich wieder auf das Pferd setze, oder?“, meuterte ich, als wir den Hengst erreichten.

„Wie willst du sonst zurück zum Schloss kommen?“, fragte er überrascht und mir wurde schlagartig die Dummheit meiner Frage bewusst. Laufen wäre definitiv keine Alternative. Wellington schien die einzige Möglichkeit zu sein. Ich ergab mich und nickte.
„Okay, wir machen es folgendermaßen. Du stellst dich mit deiner Rückseite zum Pferd und hältst dich mit deiner rechten Hand vorne am Widerrist des Sattels fest. Ich werde dich am Becken packen und nach oben heben. Sobald du kannst, greifst du nach dem hinteren Ende des Sattels, hältst dich dort fest und hilfst mit. Wenn du mal auf Wellis Rücken sitzt, ist der Rest halb so wild. Du musst dann nur noch dein Bein rüber auf die andere Seite schwingen und ab geht die Post.“

Ich konnte mir nicht helfen, aber ich stand seiner Idee skeptisch gegenüber. Allerdings traute ich mich nicht, ihm zu sagen, dass ich sie für eine Schnapsidee hielt. Der Schmerz hatte etwas nachgelassen, bewegte sich jetzt in einem erträglichen Bereich und mir saß schon wieder der Schalk im Nacken.

„Das heißt, wir machen eine Hebefigur à la Dirty Dancing?“

Edward musterte mich ernst, bevor sich sein Gesicht zu einem frechen Grinsen verzog. Meinen Scherz kommentierte er nicht. Stattdessen legte er seine Hände auf meine Hüften und sah mir tief in die Augen.

„Dann bin ich jetzt Patrick Swayze?“, rollte er gemeinsam mit einem verführerischen Grinsen über seine Lippen.

Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Wäre er schwul, würde ich definitiv sagen, der Kerl macht mich an. Seine Berührung, die Hände auf meinen Hüften, eine unglaubliche Hitze durchströmte mich. Mir wurde bewusst, wie sehr ich ihn wollte und was ich für ihn empfand.

„Bereit?“, hauchte er erotisch, fast so, als ginge es hier um viel mehr. Keines Wortes fähig signalisierte ich ein Ja mit meinen Augen.

„Auf drei. Eins, zwei, drei.“

Sein Griff verstärkte sich, seine Kraft übertrug sich auf mich und schlug in mir ein wie ein Blitz. Er hob mich hoch, drückte mich dabei gegen den Sattel, doch Wellington hielt nicht still. Der Hengst machte eine Bewegung zur Seite und durchkreuzte damit den Plan. Edward verließ die Kraft.

„Ich kann dich nicht mehr halten“, stöhnte er und ich sauste zu Boden.

In letzter Sekunde schlang ich meine Arme um seinen Hals und suchte Halt an ihm. Meine Nase strich durch sein Haar. Gierig sog ich seinen Duft in mich auf. Auch er hatte nach mir gegriffen, hielt mich und drückte mich an sich.

Ich stabilisierte mich, fand Halt, fühlte mich sicher in seinen Armen und lockerte den panischen Griff, mit dem ich seinen Hals umklammerte. Wie hypnotisiert starrte ich in seine Augen. Ein Bild der Erleichterung spiegelte sich darin, aber auch die Sehnsüchte seiner traurigen Seele. Völlig losgelöst strich ich tröstend über seine Wange. Zum ersten Mal spürte ich seine zarte Haut. Nur zu gerne hätte ich ihm gesagt, wie sehr und wie lange auch ich mich nach diesem Moment gesehnt hatte.


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