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Interview mit Rose Snow

06:00

Ich durfte mal wieder ein Autorenduo auf meinem Sofa begrüßen. Rose Snow haben sich meinen Fragen gestellt.

Hallo Rose Snow! Ich freue mich euch hier begrüßen und interviewen zu dürfen!


Hallo, Astrid. Wir freuen uns auch sehr, hier zu sein 😊

Könntet ihr euch unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Sehr gerne! Wir heißen Ulli und Carmen, sind zusammen 72 Jahre alt und kennen uns bereits seit unserer Schulzeit in Wien. Inzwischen sind wir schon seit 22 Jahren befreundet und hatten beinahe ebenso lange den Wunsch, einmal gemeinsam ein Buch zu schreiben. Vor 9 Jahren hat es dann zum ersten Mal geklappt – als wir beide gerade in Elternzeit waren. Und wie das Leben so spielt, haben wir gemerkt, dass wir eigentlich nichts anderes mehr machen möchten.

In welchem Genre schreibt ihr und welche Bücher sind von euch schon erschienen?

Wir schreiben hauptsächlich in den Bereichen Fantasy und Jugend, wofür wir auch zwei verschiedene Pseudonyme benutzen.

Unter unserem Pseudonym Rose Snow haben wir die „Acht Sinne“-Saga, „17 – Die Bücher der Erinnerung“ und unsere Sternen-Trilogie „Die 11 Gezeichneten“ sowie einige Chick-Lit-Bücher und Liebesromane veröffentlicht.

Unter dem Pseudonym Anna Pfeffer erschienen bisher die realistischen Jugendbücher „Für dich soll’s tausend Tode regnen“ sowie „Flo oder der Tag an dem die Maus verrutschte“. – Und im August 2017 erscheint unser neuestes Baby „New York zu verschenken“, ein sehr cooler WhatsApp-Roman über einen Typen, der via Instagram nach einer Reisebegleitung sucht, die genauso heißt wie seine Exfreundin, da er Tickets nach New York auf ihren Namen hat.

Schreibt ihr hauptberuflich als Autor oder habt ihr noch einen Brotjob?

Wir haben eine Zeitlang Brotjob und Autorendasein gleichzeitig jongliert, doch irgendwann war das einfach nicht mehr möglich – sodass wir nun beide hauptberuflich Autorinnen sind.

Wie sieht euer Alltag aus?

Unterschiedlich, da wir sehr unterschiedliche Typen sind. Ulli schreibt hauptsächlich am Tag, während Carmen die typische Nachteule ist. Meist haben wir ein bis zwei fixe wöchentliche Skype-Termine, bei denen wir die nächsten Szenen durchbesprechen und auch einfach mal miteinander quatschen – den Rest der Zeit wird geschrieben. Sobald eine Szene fertig ist, schicken wir sie dem anderen zur Korrektur und verbringen unsere restliche Arbeitszeit mit Social Media bzw. der Covergestaltung.

Da wir beide auch noch Kinder bzw. Tiere haben, wird uns aber auch in der restlichen Zeit nicht fad. 😊

Was mögt ihr, was mögt ihr gar nicht und was ist euch wichtig?

Wir mögen lange ausschlafen, gutes Essen und einfach mal drauflos lachen. Was wir beide gar nicht mögen ist Unehrlichkeit, da sind wir uns sehr ähnlich. Wichtig sind ganz viele Dinge. Neben dem Schreiben und den Menschen in unseren Leben würden wir spontan sagen: Humor, Leichtigkeit, Authentizität – und ein liebevoller Umgang mit sich selbst und anderen.

War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder seid ihr auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

„Schon immer“ ist ein dehnbarer Begriff. Als wir in der Handelsakademie im Chemieunterricht unsere ersten gemeinsamen Geschichten geschrieben haben (immer abwechselnd, während die Lehrerin nicht geguckt hat), da taten wir es einfach nur aus Spaß an der Sache.

Das hat sich nicht geändert. Als wir 2009 unseren ersten Fantasyroman geschrieben haben, taten wir es ebenfalls aus Freude am Schreiben – wobei damals schon der Wunsch bestand, unser Buch auch tatsächlich zu veröffentlichen. Das hat zwar nicht geklappt, aber Jahre später waren wir dann soweit, dass die Verlage und Literaturagenturen angebissen haben. Und seit wir unser erstes Buch veröffentlicht haben, können wir uns nicht mehr vorstellen, keine Autorinnen mehr zu sein.

Unterstützen euch eure Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass ihr schreibt?

Doch, die wissen das natürlich und sind alle mächtig stolz auf uns. Besonderer Dank gilt vor allem unseren Männern, die uns von Anfang an unterstützt haben, lange bevor sich abgezeichnet hat, dass wir mit dem Schreiben jemals Geld verdienen würden.

Wenn ihr gerade mal kein Buch in der Hand haltet oder eins schreibt, wo und wie erlebt man euch dann?

Ulli beim Kochen, beim Yoga, zusammen mit ihren Kids oder auf dem Sofa, wenn sie gerade ihre Lieblingsserie guckt.

Carmen beim Stricken, beim Waldspaziergang mit ihrem Hund, zusammen mit ihren Kids oder auf dem Sofa, wenn sie gerade ihre Lieblingsserie guckt. 😊

Welche 3 Sachen und welche 3 Bücher würdet ihr auf eine einsame Insel mitnehmen?

Also, wir würden beide unseren Kindle mitnehmen, dann hätten wir nämlich mehr als nur 3 Bücher – ha! 😊 Außerdem Sonnencreme (man will ja schließlich keinen Sonnenbrand kriegen) und einen Laptop, um Ideen aufzuschreiben, falls sie uns unter einer Palme von hinten anspringen.

Die letzten drei Bücher, die wir beide übrigens gekauft haben, sind: Caraval, Das Reich der sieben Höfe und Magic Cleaning – denn der Urlaub steht vor der Tür und wir möchten die Zeit gern zum Entrümpeln nutzen 😊

Habt ihr ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Ein richtiges Idol in dem Sinne haben wir nicht – dafür aber viele Menschen, die wir bewundern. Und das sind nicht nur Autoren, sondern auch ganz normale Menschen aus unserem Umfeld, die beispielsweise eine besonders positive Einstellung zum Leben haben. Von ihnen haben wir gelernt, dass es nicht unbedingt immer darauf ankommt, was passiert, sondern, wie man es betrachtet und damit umgeht.

Welchen berühmten Autor/in würdet ihr gerne mal zum Essen einladen?

Claudia Winter - weil wir ihr wirklich viel zu verdanken haben.

Eine klassische Fangfrage: seid ihr der eBook- oder Print-Fan?

Sagen wir so, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Ein Kindle ist einfach großartig, um die Jetzt-haben-wollen-Lust zu befriedigen – und sehr praktisch im Urlaub oder in der Arztpraxis.

Ein gedrucktes Buch hingegen ist … einfach ein gedrucktes Buch. Nichts kommt an diesen Geruch und das Gefühl beim Umblättern einer Seite an. – Deshalb ist sowohl unsere echte, als auch die papierlose Bibliothek bei uns beiden ganz schön groß. 😊

Wie seht ihr die Entwicklung bei den eBooks, insbesondere bei der Piraterie oder auch der Möglichkeit ein eBook auch noch nach Wochen zurückgeben zu können?

Wir teilen das Schicksal mit vielen anderen Autoren, dass auch unsere Bücher auf Piratenseiten angeboten werden, was uns natürlich nicht gerade mit Freude erfüllt. Inzwischen gibt es ja sogar schon eigene Firmen, die darauf spezialisiert sind, gestohlene eBooks von solchen Portalen zu löschen. Wir hoffen einfach, dass diese Form der Internetkriminalität im Laufe der Zeit stärker – und erfolgreicher – bekämpft wird.

Wenn eines eurer Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Ach, das ist schwierig. Wir legen ja bei jedem neuen Buch auch eine Charakterdatei mit Fotos an und merken dabei oft, dass wir uns alte Schauspieler raussuchen, die in unserer Jugend noch jung und knackig waren – jetzt allerdings oft schon graue Haare haben. (Oder gar keine Haare, ja, auch das kommt vor!)

Insofern tun wir uns wirklich schwer mit aktuellen und jungen Schauspielern. Für Ben aus den „Acht Sinnen“ wurde von einer Leserin mal Ian Somerhalder vorgeschlagen – und für unsere Sternen-Trilogie hatten wir auch Ryan Reynolds, Chris Hemsworth und Bradley Cooper im Gepäck. Gerard Butler finden wir übrigens auch ganz toll. Aber eigentlich sollte das keine Aufzählung toller Männer werden, oder? *lach*

Erzählt uns doch bitte etwas über euer aktuelles Buch.

In den letzten Wochen ist unsere neue Romantasy-Trilogie „Die 11 Gezeichneten“ erschienen, die einen starken Bezug zu den Sternen hat. Darin bereiten sich Stella und ihr Zwillingsbruder Cas gerade auf ihr Studium an der Columbia vor, als sie von ihren Eltern überredet werden, sich noch „last minute“ eine andere Universität anzusehen.

Doch irgendetwas ist von Anfang an seltsam an dieser mysteriösen Uni – nicht nur, dass die Studenten allesamt besondere Fähigkeiten zu besitzen scheinen, kommt Stella ausgerechnet dort dem heißesten Typ weit näher, als ihr lieb ist und setzt damit Dinge in Gang, die nicht nur sie selbst in große Gefahr bringen …

Woher kommen die Ideen für eure Geschichten?

Die überfallen uns praktisch überall: unter der Dusche, während des Autofahrens oder beim Kochen. Meist, dann wenn wir am wenigsten damit rechnen. 😊

Wie viel von euch steckt in euren Protagonisten?

Weniger als viele denken. Wir entwerfen unsere Protagonisten so, dass wir sie natürlich sympathisch finden. Unsere Frauen sind deshalb starke und mutige Charaktere, die für sich selbst einstehen und nicht gerettet werden müssen. Unsere Männer haben oft eine sarkastische Ader und einen trockenen Humor. Das, was uns mit unseren Protas wohl am meisten verbindet, ist ohnehin der Humor. Was eigentlich sehr schön ist, da auch wir beide uns als Freundinnen über den Humor gefunden haben.

Mit welchem eurer Protagonisten würdet ihr gerne einen Tag verbringen?

Ehrlich gesagt, würden wir sie ja am liebsten alle mal treffen – das wäre sicher ein unglaubliches Erlebnis. Wenn wir aber die Wahl treffen müssten, dann würde Carmen wohl Ben aus den Acht Sinnen wählen (er ist so herrlich sarkastisch und wir lieben seine trockenen Sprüche) und Ulli würde sich einen ganzen Tag lang mit Collin aus den 11 Gezeichneten vergnügen, auch auf die Gefahr hin, dass er alle ihre Gedanken lesen kann. 😊

Wie lange braucht ihr für eine Geschichte - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Wenn wir sehr schnell sind 4-5 Wochen, aber da müssen wir schon richtig Gas geben. Zu zweit haben wir es natürlich leichter, weil wir jeweils nur ein halbes Buch zu schreiben haben und kennen auch Kolleginnen, die ein Werk allein in dieser Zeit rocken. Davor haben wir den allergrößten Respekt!

Gibt es beim Schreiben etwas, worauf ihr sehr großen Wert legt? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Wir legen großen Wert auf ein ehrliches Feedback und können auch gut damit umgehen, wenn eine Szene mal nicht so gelingt. Da wir schon so lange zusammen schreiben, haben wir gelernt, alle Eitelkeiten über Bord zu werfen und den Fokus auf das gewünschte Endergebnis zu legen. Wenn eine Szene nicht funktioniert, wird sie deshalb gekübelt und neu geschrieben – selbst, wenn es im ersten Moment weh tut.

Was macht ihr bei einer Schreibblockade?

Weiterschreiben. Schreibblockaden entstehen ja oft dann, wenn man das Gefühl hat, nur Müll zu produzieren und mit keinem Satz so richtig happy ist. Da hilft eigentlich nur eines: Augen zu und durch. Denn wenn die Szene mal da ist, kann sie überarbeitet werden – eine leere Seite hingegen nicht. Und da wir zu zweit sind, haben wir auch einen großen Vorteil, da wir wissen, dass die andere ohnehin noch drüberliest und den Text gegebenenfalls verbessert.

Würdet ihr auch mal versuchen wollen in einem anderen Genre zu schreiben?

Wir schließen es nicht aus, sind aber momentan wirklich happy mit unseren Genres. Von Chick-Lit über Liebesroman, Kinder- und Jugendbuch sowie Fantasy und Romantasy haben wir ohnehin schon alles ausprobiert – und das reicht uns auch für den Anfang 😊

Wie wichtig sind Rezensionen für euch?

Sehr wichtig. Aus den kritischen Rezensionen versuchen wir zu lernen und die positiven wirken immer total beflügelnd. Irgendjemand hat mal gesagt: Rezensionen sind wie der Applaus für den Autor. Das fanden wir sehr schön und können wir absolut unterschreiben.

Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Nach dem Abschluss unserer Trilogie machen wir jetzt erst mal Sommerpause, aber Ende August erscheint schon unser neues Buch „New York zu verschenken“ bei cbj. Parallel arbeiten wir an einer neuen Fantasy-Trilogie und planen auch den Abschluss der Acht Sinne-Reihe, der schon sehnsüchtig erwartet wird.

Gibt es noch etwas, das ihr loswerden möchtet? Dann nur zu!

Eigentlich nur eines: Genießt euren Sommer und gebt jedem Tag die Chance, der schönste eures Lebens zu werden. Das ist eines unserer Lieblingszitate von Mark Twain.

Vielen Dank für dieses Interview Rose Snow! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

Weiter Informationen über das Autorenduo findet ihr auf ihrer Homepage und bei Facebook.

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