Das Rosie Projekt - Rezension
18:23
Meinung: Ich habe mich lange gescheut, diesen Roman zu rezensieren.
Vorab muss ich sagen, dass die Geschichte von Don Tillmann wundervoll und oft zum schreiend komisch ist. Der Protagonist passt in kein typisches Profil, wie z.B. Draufgänger, Held, Nerd oder Co., obwohl ... ein Nerd ist Don, zum Teil, aber vorallem durch seine Eigenschaten und Ansicht gegenüber der Gesellschaft und ihren Regeln, wird dem Leser die vorhandene Welt und ihre Werte in einem völlig anderem Licht dargestellt.
Je mehr man sich Don nähert, desto mehr versteht man ihn und beginnt selbst die gängigen Höflichkeitsformen in Frage zu stellen. Wieso machen wir das alles? Warum lassen wir uns alle von unserem Schweinehund leiten? Weshalb halten wir uns nicht an die Ettiketten (ein kleiner Insider ;) )? Wieso halten wir uns nicht an das, was Studien ergeben habe und für uns das beste ist? Doch die größte Frage ist: wo gibt es eine perfekte Frau für Don?
Don Tillmann will heiraten, aber durch seine Erfahrungen bei Dates, die liebevolle Namen wie das Eiseissorten-Desaster haben, erarbeitet er ein Profil für die zukünftige Frau Tillmann, denn dem Zufall will er nichts überlassen, da eine Wiederholung des Eissorten-Desasters katastrophal wäre. Sein durchstruckturierter Lebensplan darf auch nicht gefährdet werden und da passt eine Vegetariarin oder Raucherin einfach nicht rein. Was also tun? Richtig, ein Fragebogen muss her!
So beginnt Don und verfeinert ihn mit der Zeit, denn die Suche wird als ein Projekt betrachtet, dass ein passendes Resultat in optimaler Zeitspanne hervor bringen soll. Doch da hat Don die rechnung nicht mit Rosa gemacht - Barkeeperin und Raucherin, die ihren leiblichen Vater sucht und Don als Genetikerin ihr helfen soll.
Das Chaos ist vorprogramiert, denn Don's Eigenschaft, das Offensichtliche nicht zu erkennen, macht es nicht gerade einfacher, doch Rosa bringt Seiten von ihm hervor, die bis dato noch im Verborgenen lagen.
Das Rosie Projekt ist Teil 1 von Don Tillmann's Reise, ein berechtigter Bestseller und eindeutig zu empfehlen! Obwohl das Buch so gut ist, war es mir noch nicht perfekt, etwas fehlte und weil ich es noch immer nicht benennen kann, fiel es mir bis heute schwer eine Rezension zu dieser Geschichte zu schreiben. Ich konnte durch Don's Augen sehen und ihn verstehen, aber ich war viel mehr ein passiver Betrachter.
Fazit: Man muss kein Genetiker sein, um der Geschichte folgen zu können ;)
Graeme Simsion's Erstling ist defiitiv zu empfehlen. Vielleicht kann es für ein paar Leser zu Beginn zuviel werden, denn so anders Don denkt, so anders ist auch der Schreibstil, der aber hervorragent zum Protagonisten passt.
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