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Interview mit Bernd Roßbach

09:00


DL: Hallo Bernd Roßbach! Wir freuen uns dich hier begrüßen und
interviewen zu dürfen!


DL: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?


BR: Ich bin in Sankt Augustin im Rheinland aufgewachsen und lebe seit 17 Jahren bei Hamburg. Als Autor habe ich Fachliteratur und Belletristik veröffentlicht.
 

DL: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen
Brotjob? 



BR: Ja, einen Brotjob habe ich auch; ich bin seit über 26 Jahren im Management der Sicherheitsbranche tätig, die letzten 17 Jahre in einen weltweiten Konzern.


DL: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?



BR: Privat oder als Autor? Also zunächst Mal bin ich „Links“ orientiert. Schon 2007 hatte ich in meinem Roman Schattenwelten über die Flüchtlingsströme aus Afrika geschrieben, ein Thema, was mir bis heute sehr wichtig, allerdings hier in Deutschland leider nur durch die Probleme der Unterbringung präsent ist. Wichtig ist mir auch das Projekt Schenke eine Ziege (Infos auf meiner Webseite). Was ich nicht mag - die allgemeine Meckerei in
Deutschland. Wer mal, wie ich, in Drogenzentren Mexicos oder in Venezuela war, der beginnt die Werte von Deutschland und der EU zu begreifen und schätzt das Glück hier geboren zu sein.


DL: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: „Jetzt will ich es veröffentlichen!“



BR: Damals zuerst über die Fachliteratur. Belletristik dann später durch meine USA Reisen. Ich habe Familie in San Diego und mein Sohn hat 6 Jahre in Beaumont Texas verbracht. In Beaumont habe ich dann 2005 an Schattenwelten (über das Menschenversuchsprogramm MK-Ultra) mit dem Schreiben von Belletristik begonnen.


DL: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?



BR: Klar wissen die das :) Meine Schwägerin liest i.d.R. den Rohentwurf zuerst. Da muss die durch…


DL: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?



BR: Manchmal nach der Arbeit und jedes Wochenende auf dem Golfplatz. Besonders wenn ich Probleme mit der Story
habe und nicht weiterkomme, hilft mir dann eine entspannte Runde.


DL: Welche 3 Sachen und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?



BR: Pfeil und Bogen, eine Flasche Rotwein und Notizblock mit Stift. An Büchern: Kings Under The Dome (mehrmals abgebrochen), Harper Lee´s Wer die Nachtigall stört (ohne dieses Buch wäre Martin Luther Kings Bewegung so vielleicht nicht möglich geworden) und Der kleine Prinz (einzigartig und unerreicht!!!)


DL: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?



BR: Tom Jennings, einem Hirnforscher. Der könnte mir Dinge über mich erklären, die ich selber noch nicht weiß…


DL: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?



BR: Sicherlich Stephen King und Dan Brown. King wegen seinem genial unterschwelligen Grusel. Und Brown, wie er Wissenschaft mit Thriller verbindet. Manchmal fühlt man sich schon sehr unbedeutend gegenüber diesen Schwergewichten.

DL: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?


BR: Stephen King. Und über sein Buch Das Leben und das Schreiben sprechen.
Eine sehr bemerkenswert offene Publikation.


DL: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?



BR: Ich selbst habe keinen Reader, vielleicht liebe ich es zu sehr Eselsohren in die Buchseiten rein zu knicken…


DL: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?



BR: Schwierig. Im Jesus-Experiment vielleicht: Liam Neeson als Tom Jennings, Keira Nightley aus Stolz und Vorurteil als Kim, Megan Fox als Autistin Giulia (bestimmt spannend), der schillernde Jake Gyllenhaal als Hoogstraat und natürlich Hugh Jackman als Lancette. (Ach ja, seufz)


DL: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.



BR: Das Jesus Experiment beschäftigt sich mit aktuellen Themen der Hirnforschung und der Transgenerationalen Epigenetik. Hört sich kompliziert an, bedeutet aber nichts anderes als Vererbung über Generationen. Die Hirnforschung macht riesen Fortschritte. Ich selbst war in Berlin 2015 bei einem Experiment dabei, nur mit Gedanken im Computer einen Gegenstand zu steuern. Aus Gedanken Bilder zu generieren, das gibt es bereits! Bei
vererbten Erinnerungen hingegen sind die Forscher grade erst am Anfang. Meine Überlegung war, wie weit zurück gedacht Erinnerungen sichtbar zu machen möglich sein würde. Darüber an Bilder von Jesus zu kommen, löst im
Roman eine Kette von verhängnisvollen Reaktionen aus. Als dann die Bilder Zweifel an der Auferstehung nahelegen, wird es turbulent. Die Recherche dazu in den Evangelien und deren Abweichungen zu ergründen sowie die Recherche zur Marion Bibel aus dem 2. Jahrhundert waren sehr aufwendig.


DL: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?



BR: Ich bin Interessiert an neuen Forschungsthemen über die ich nachdenke, verarbeite andererseits aber auch Eindrücke die mich bewegen. Zum Beispiel die Stadt Ciudad Juárez, als Welthauptstadt der Frauenmorde(in meinem Hörbuch Höllenfeuer). Die meisten Schauplätze meiner Romane habe ich selbst bereist.


DL: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?



BR: Nicht viel. Aber meinen Protagonisten Charakter und Tiefe zu geben, das erlebe ich zum Teil als stecke ich selbst in einer Parallelwelt. Besonders zum Ende des Romans bin ich selbst tief in der Story gefangen und versuche dann deren Gedanken zu denken.


DL: Wie lange hast du dafür gebraucht - vom ersten Satz bis zur Endfassung.



BR: Irgendwann im Frühjahr 2014 nach der Veröffentlichung von Collapse begann ich die Idee zu verwirklichen. Zuerst benötigte ich ein Storyboard und viele Recherchen zu Jesus. Dann die Fachliteratur zur
Hirnforschung, das fraß Zeit. Im Juli 2017, vor dem Lektorat, schrieb ich dann ENDE unter das letzte Kapitel. Ich hab das Wort bestimmt 10 Minuten lang angestarrt. Das Gefühl kann man nicht beschreiben.


DL: Beim Schreiben: gibt es da etwas, worauf du sehr großen Wert legst?



BR: Vielleicht eine Tradition oder Aussage? Vielleicht, dass ich in Beaumont oder San Diego immer meine besten Ideen hatte. Als Aussage vielleicht „Ohne Science keine Fiction“.


DL: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;)? 



BR: Es gibt definitiv ein neues Thriller-Projekt das mich
sehr beschäftigt. Aber dazu kann ich momentan noch nichts sagen, da ich das mit dem Verlag vereinbarte.

DL: Vielen Dank für dieses Interview Bernd! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3


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