Interview mit Manuela Fritz

06:00

Manuela Fritz habe ich in Kempten auf der Romance 4 You Lesemesse persönlich kennen gelernt und sie war mir sofort sympathisch. Ihr positive Ausstrahlung fällt sofort auf. Sie hat sich auch gleich bereit erklärt sich meinen Fragen zu stellen.


Hallo Manuela! Ich freue mich, dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Hallo Astrid! Danke, dass ich auf deinem Lesesofa Platz nehmen darf.


Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?


Gerne. Ich bin gebürtige Österreicherin, lebe aber schon seit über zwanzig Jahren in Deutschland in der Nähe von Baden Baden. Schuld daran ist mein Mann, der Urlaub in meinem Elternhaus machte, mich für gut befand und einfach mitnahm. Mit ihm habe ich zwei Söhne (8 & 16).

Schreibst du hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?

Ich schreibe nicht hauptberuflich, sondern arbeite halbtags (manchmal auch mehr) im Geschäft meines Mannes, bin sozusagen die rechte Hand vom Chef.

Wie sieht dein Alltag aus?

Aufstehen, den Jüngsten in die Schule verfrachten (der Große ist zu dem Zeitpunkt schon weg), ab ins Büro. (Zuvor noch schnell ins Facebook geguckt). Telefondienst, Buchhaltung, Wareneingang und Betreuung der Laufkundschaft, je nachdem was ansteht. Mittags Kind von der Schule holen, Essen machen (nebenbei gucken, ob mich ein Leser oder befreundeter Autor angeschrieben hat) Hausaufgaben machen, die gröbste Unordnung beseitigen, evtl. noch mal zur Arbeit, wenn nicht gibt es noch genügend andere Sachen zu tun (Facebook gucken zum Beispiel). Zum Schreiben komme ich erst, wenn abends die Kinder in ihren Betten liegen. Wie die meisten Autoren bin ich sozusagen nachtaktiv.

Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Was ich mag: Süßigkeiten, Disney und gutes Wetter, am besten alles gleichzeitig. Was ich nicht mag: Stutenbissigkeit und Neid. Leider gibt es davon viel zu viel. Und was ist mir wichtig? Ehrlichkeit. Nichts hasse ich mehr, wenn jemand einem Brei um den Mund schmiert und, kaum hat man sich umgedreht, über einen lästert.

War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Ich habe nie vorgehabt zu schreiben. Ich habe zwar immer schon gerne Geschichten erzählt, jedoch kam ich nie auf die Idee, sie zu Papier zu bringen. Dass ich es schließlich doch tat, verdanke ich einer guten Freundin. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit über ein weltbekanntes Buch, dass ich „nur“ gut fand. Sie forderte mich auf, es besser zu machen und ich ließ mich nicht zweimal bitten. Trotzdem schrieb ich die Geschichte nur für sie und mich. Erst nach der Leipziger Buchmesse 2014 entschloss ich mich „Blackstorm“ in die große weite Welt zu schicken und war völlig überrascht, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mein Buch lesen.

Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?

Anfangs stand ich alleine da. Mein Mann hat mich milde belächelt und das Ganze als eine „Phase“ abgetan. Erst als ich anfing, den dritten Teil meiner Serie zu schreiben, verstand er, dass ich es ernst meine. Mittlerweile ist es ein Familiengeschäft geworden. Mein Großer kümmert sich teilweise um meine Website, der Kleine hat sich zum Marketing Experten erklärt und mein Mann hat bei Moesha sogar das Lektorat gemacht, sodass meine eigentliche Lektorin im Anschluss kaum noch etwas zu tun hatte.

Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Abgesehen von der Arbeit meinst du? Im Sommer auf dem Boot, wobei ich sogar da schreibe. So ganz ohne Gedanken an ein Buch geht es nur im Freizeitpark. Und der Besuch eines solchen ist mindestens 2-3 x im Jahr Pflichtprogramm. Zum Glück befindet sich der Europapark in der Nähe.

Welche 3 Sachen und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Zum Glück werde ich wohl nie ernsthaft darüber nachdenken müssen. Eigentlich sollte man ja sinnvolle Dinge mitnehmen: eine Angel, genügend Wasser und einen Sonnenschirm ... aber das will ja niemand hören. Also ... meinen Laptop Ladekabel und Solarzelle ... und wehe dort regnet es nur. Bei den Büchern ist das einfach, ich nehme grundsätzlich immer meinen Kindle mit, da ich mich sonst nie entscheiden könnte, was den an Lesestoff zu Hause bleiben muss.

Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Ein richtiges Idol habe ich keines, dafür bin ich zu eigensinnig. Ich hab mich noch nie an dem gemessen, was andere tun. Wenn ich einen Menschen aussuchen soll, bei dem ich sagen könnte, so wäre ich auch gerne, wäre das meine Mutter. Sie hat eine Engelsgeduld und ist immer für jeden da. Ich habe noch nie jemanden schlecht über sie reden gehört.

Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Nicholas Sparks. Ich mag seine Bücher sehr. Ich würde gerne einmal den Menschen hinter dem Autor kennenlernen.

Eine klassische Fangfrage: Bist du E-Book- oder Print-Fan?

Weder noch. Ich lese beides. In letzter Zeit jedoch mehr E-Books als Prints. Das liegt zum einen daran, dass ich für einige Autoren vorablese und sie für mich; zum anderen ist der E-Reader einfacher zum Mitnehmen und braucht weniger Platz. Was jedoch nicht heißt, dass ich deshalb keine Prints mehr kaufe. Ausgewählte Bücher bekommen einen Ehrenplatz im Regal.

Wie siehst du die Entwicklung bei den eBooks, insbesondere bei der Piraterie oder auch der Möglichkeit ein eBook auch noch nach Wochen zurückgeben zu können?

Da kann ich eigentlich nur traurig den Kopf schütteln. Für mich ist sowohl das illegale Downloaden, und beim E-Book ist es tatsächlich illegal und keine Grauzone, wie auch die Masche mit dem Zurückgeben ein Unding. Zumal gerade zweiteres leicht zu handhaben wäre. Rückgabe nach 20% nicht mehr möglich, basta! Ist bei jedem Game auch so. Spätestens dann sollte man wissen, ob man sich vergriffen hat oder nicht. Ich kann ja verstehen, dass man mal einen Fehlkauf macht, aber komisch ist doch, dass ich bei meiner Reihe beobachten kann, wie erst Band 1 wenige Zeit später Band 2 und 3 falsch gekauft wurden.

Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Bei Blackstorm: Matt Lanter und Virginia Gardner, Matt diente schon beim Schreiben ein wenig als Vorlage für meinen Hauptprota Ryan, sein Kumpel Brandon müsste dann von Luke Mitchel gespielt werden ...

Bei Moesha: keine Ahnung ... da müsste ich erst auf die Suche gehen.

Erzähle uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.

Mein aktuelles Buch ist ein All Age Romance Roman. Er spielt hauptsächlich in der Dominikanischen Republik. Die Hauptperson ist Melanie, die sich während eines Urlaubs in einen afrikanisch stämmigen Animateur verliebt. Ihr rassistischer Vater unterbindet den Kontakt, und als Melanie eingestehen muss, dass die Liebe nicht ohne Folgen geblieben ist, verstößt er sie. Sechs Jahre später entschließt sie sich, mit ihrer Tochter Moesha in die Dom Rep zurückzukehren, und nach Joshua zu suchen.

Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Unterschiedlich. Meist hab ich eine ungefähre Vorstellung, um was es in meiner Geschichte gehen soll. Ich weiß, wo sie beginnt und wo sie enden soll. Was auf dem Weg dahin passiert überrascht mich manchmal selbst. Und in jeder meiner Geschichten ist eine Situation, die ich genau so erlebt habe. Welche das ist, verrate ich natürlich nicht immer.

Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Von mir selbst eigentlich weniger als von meinem Umfeld. Wobei einige, die mich seit meiner Kindheit kennen behaupten, sie würden mich aus jeder Zeile herauslesen. Mein Mann wiederum, der mich ja am besten kennt, findet gar keine Parallelen. Ein klein wenig handeln sie natürlich wie ich, schließlich stelle ich mir beim Schreiben öfter die Frage: Was würde ich in der Situation machen?

Astrid: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Mit keinem, schließlich habe ich Monate mit ihnen verbracht. Nicht immer haben sie sich so verhalten, wie ich es gerne gehabt hätte und mich dadurch gezwungen, die eine oder andere Szene umzuschreiben. Deshalb verzichte ich liebend gerne. Zumal ich einige meiner Protas sowieso noch einmal wiedertreffe.

Wie lange brauchst du für eine Geschichte - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Ich lasse mir relativ lange Zeit, im Schnitt so um die 3-4 Monate, das liegt daran, dass ich kein Fulltimeautor bin. Ich kann meist nur spätabends oder nachts schreiben.

Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Das genügend Kaffee, Energiedrinks und Haribos im Haus sind. Ohne die würde ich meine Schreibphasen nicht durchstehen. Zusätzlich läuft dann immer Musik. Meist Sunrise Ave. in Dauerschleife.

Was machst du bei einer Schreibblockade?

An einer anderen Geschichte weiterschreiben, ich nenne das mein Ausweichbuch. Nach einiger Zeit versuche ich es dann wieder, komme ich trotzdem nicht voran, überarbeite ich das schon Geschriebene und hoffe, dass ich so den Anschluss finde. Manchmal hilft aber nur eines: weglegen, Abstand gewinnen und darüber nachdenken, was nun NICHT geschehen soll, dann kommt die zündende Idee meist von alleine.

Würdest du auch mal versuchen wollen in einem anderen Genre zu schreiben?

Ja, aber nur in ähnlichen Genres wie Romantasy oder Jugendbücher. Letzteres habe ich sogar schon in Angriff genommen. Da bin ich selbst gespannt, wo mich das Experiment hinführen wird.

Wie wichtig sind Rezensionen für dich?

Sehr wichtig. Rezensionen sagen mir, ob ich gute oder schlechte Arbeit abgeliefert habe. Sie sind hilfreich für meine Weiterentwicklung, konstruktive Kritik lässt mich besser werden und Lob sorgt dafür, dass ich weiterhin nicht die Lust verliere. Wenn ich mal wieder einen Durchhänger habe, weil sich meine Figuren absolut quer stellen und ich es nicht schaffe, auch nur einen Satz zu schreiben, lese ich mir gerne Rezensionen durch, um mich aufzubauen.

Vielen Dank für dieses Interview Manuela! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

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