Kettenreaktion von Alesia Fridman - Rezension

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Alesia Fridman hat in ihrem Buch "Kettenreatktion" ein sehr bewegendes Thema beschrieben.

Kurzbeschreibung:
Zwei Jahre Haft lautet das Urteil für Matteo Valluzzi, der in Boston Geld für die italienische Mafia gewaschen hat. Matteo ist jung, weiß und zart gebaut. Damit wird er zum Spielball der zumeist schwarzen Insassen des Staatsgefängnisses, bis der Russe Sergej ihn unter seine Fittiche nimmt. Sergej schützt Matteo zwar vor den Übergriffen der anderen Gefangenen, doch dafür missbraucht er ihn sexuell. Unter Sergejs Schutz übersteht Matteo die Zeit im Gefängnis weitgehend unbeschadet. Es gelingt ihm sogar, noch im Gefängnis die Weichen für seine berufliche Zukunft zu stellen.

Auch nach der Entlassung aus der Haft kann sich Matteo nicht aus der Beziehung zu Sergej befreien. Er kämpft darum, sich ein neues Leben aufzubauen, doch seine Vergangenheit holt ihn immer wieder ein.

Das psychologische Phänomen, bei dem die Opfer einer Entführung ein emotionales Verhältnis zu den Tätern aufbauen, wird seit einer Geiselnahme 1973 in der schwedischen Hauptstadt als Stockholm-Syndrom bezeichnet. Dieses Phänomen wurde auch bei anderen Gewalttaten beobachtet. Kann aus einer solchen Beziehung Liebe werden?

Die sensibel erzählte Geschichte eines Mannes, der durch eine Kette von Entscheidungen und Ereignissen in einen tiefen Abgrund gerissen wird und dessen Leben sich dadurch in eine unerwartete Richtung entwickelt.

Buchtrailer auf der Autorenseite von Alesia Fridman!

Meinung:
Ich finde das dieses Cover perfekt zu der Geschichte passt. Ich finde es übermittelt die Zerrissenheit in sich Matteo befindet perfekt.
Das Buch ist kein leichter Stoff, aber er ist es wert gelesen zu werden. Die Story um Matteo und Sergej hat mich beim Lesen sehr bewegt und auch ein paar mal zu Tränen gerührt.
Dieser Roman lässt uns in die Welt und die Geschehnissen in Gefängnissen blicken und bringt uns das harte und brutale Leben dort näher. Nur die Starken gewinnen. Matteo gehört zu den Schwachen, wird von Sergej vergewaltigt, aber auch beschützt. Dies führt dazu, dass er sich zu ihm hingezogen fühlt. Nach seiner Entlassung nimmt er sein Medizinstudium wieder auf und zieht es diesmal konsequent durch, aber die zwei Jahre im Gefängnis haben ihn geprägt und als Sergej plötzlich wieder auftaucht, kommt er nicht von ihm los.
Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen und bewegenden Schreibstil sofort in die Geschichte hineingezogen und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Mich fasziniert, wie sensibel aber doch konkret sie über Vergewaltigung, Gewalt und Unterdrückung geschrieben hat, die leider an der Tagesordnung sind. Aber auch Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Liebe sind ein großes Thema, das sie sehr gut beschrieben hat. Die Protagonisten sind lebendig und kommen mir sehr real vor, wodurch man sich sehr gut in sie hineinversetzten kann. 

Fazit:
Ein Buch, das sehr tiefgründig und bewegend ist und mich sehr berührt hat. 

Weiter Informationen zur Autorin findet ihr auf ihrer Homepage und auf Facebook.


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