Buchvorstellung: Moesha - Die Suche nach Glück

06:00

Für die Blogtour "Be Moesha", die vom 26.09. bis 02.10.2016 stattfindet habe ich "Moesha - Die Suche nach Glück" von Manuela Fritz gelesen. Heute stelle ich euch schon mal das Buch vor.

Kurzbeschreibung
Wie lange kann die Liebe warten?
Sechs Jahre sind vergangen, als Melanie die Liebe ihres Lebens das letzte Mal zu Gesicht bekam. Sechs Jahre, in denen sie den heißen Dominikaner nie vergessen konnte, hatte sie doch ein Geschenk unter ihrem Herzen aus dem Urlaub mitgebracht.
Gemeinsam begeben sich Mutter und Tochter auf eine ungewisse Reise in das Urlaubsparadies, um Joshua zu finden. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger als erwartet, und als Joshua plötzlich vor ihnen steht, ist nichts so, wie es einst war ...

Buchbeschreibung
»Melanie, in den sechs Jahren kann so viel passiert sein. Du hast keine Ahnung, was er heute macht, wo er gerade ist. Vielleicht hat er geheiratet und mit einer anderen Frau eine Familie gegründet. Du könntest mit deiner Suche sein ganzes Leben durcheinanderbringen. Willst du ihm das wirklich antun?«
Melanie kann sich im Großen und Ganzen nicht beklagen. Sie arbeitet als Anwältin in einer renommierten Kanzlei und ihre kleine temperamentvolle Tochter Moesha bringt die nötige Würze in ihr Leben. Trotzdem fühlt sie sich unvollständig, denn ein wichtiger Mensch fehlt an ihrer Seite: Moeshas Papá Joshua.
Joshua selbst ahnt nicht, dass in Wien ein kleines Mädchen lebt, das seine Augen und seine unverkennbaren krausen Haare hat. Melanie stellte erst nach Abreise aus der Dominikanischen Republik fest, dass die Urlaubsliebe nicht ohne Folgen geblieben ist. Sechs Jahre später beschließt sie, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und nach Moeshas Papá zu suchen. Auch wenn es fast aussichtslos erscheint, da sie nur seine beiden Vornamen kennt. Befindet er sich noch auf der Insel? Will er von seiner Tochter überhaupt etwas wissen? Und bedeutet Melanie ihm genauso viel wie er ihr?
Trotz vieler offener Fragen wagt sie den Schritt und kehrt mit ihrer Tochter in die Dom Rep zurück. Was oder wen sie dort findet und ob es für Melanie und Joshua ein Happy End gibt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Lest selbst!

Dieser Liebesroman ist in sich abgeschlossen und die Taschenbuch-Ausgabe umfasst 324 Seiten.

Meinung:
Das Cover passt perfekt zu dem Buch. Man wird gleich auf die Karibik eingestimmt und auch die Frau und das Mädchen geben sofort Aufschluss darüber, um wen es in diesem Buch geht.
Manuela hat mich mit ihrem Schreibstil und der wunderbaren Beschreibung der Schauplätze der Insel sofort in die Geschichte hinein gezogen.
Durch den Rückblick am Anfang und auch während der Story, erfährt man die Vorgeschichte, die zu der Suche und der Reise von Melanie und Moesha in die Dom Rep geführt hat. Diese ist sehr emotional, aber auch bestürzend, da das Verhalten von Melanies Vaters einfach schrecklich ist. Ich habe oft mit Melanie mit gelitten und fand Moesha süß, aber auch schon sehr reif für ihr Alter. Joshua hingegen hat mir oftmals echt den letzten Nerv mit seinem Verhalten gekostet. Aber das hat ja auch die Spannung in der Geschichte aufrecht erhalten.

Fazit:
Eine wunderbare Liebesgeschichte, die mich sofort gefesselt hat, da sie sehr emotional und spannend ist.

Leseprobe:
Kapitel 1

»Mama! Mama! Wach doch auf, Mama!« Wie ein Wirbelwind stürmte meine fünfjährige Tochter ins Schlafzimmer. Sie sprang mit einem großen Satz mitten auf das Bett und zerrte an der Bettdecke. »Mama! Augen auf, es ist schon hell!«
Schlaftrunken linste ich zum Wecker. Das konnte nicht wahr sein. Wir hatten gerade einmal sieben Uhr und mein kleiner Wildfang war putzmunter. Ihre krausen Haare standen ungebändigt in alle Richtungen und wippten bei jedem Schritt lustig auf und ab. Sie war ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Fröhliche Augen blitzten unter den dunklen, geschwungenen Augenbrauen hervor. Den Kopf leicht zur Seite geneigt grinste sie verschmitzt. Genau so hatte mich Joshua immer angesehen, bevor er mich küsste. Die vollen Lippen ließen unmissverständlich ihre Herkunft erkennen und waren der eindeutige Beweis dafür, dass zum Teil afrikanisches Blut in ihren Adern floss. Nur die Stupsnase und die etwas hellere Farbe der Haut zeugten davon, dass sie auch meine Tochter war. Ebenso ihr überschwängliches Temperament, das meinem in nichts nachstand.
»Moesha, du sollst mich doch schlafen lassen. Ich habe gestern bis spät in die Nacht gearbeitet«, rügte ich sie. Dabei versuchte ich, meiner Stimme einen tadelnden Klang zu verleihen. Unbeeindruckt schlüpfte sie zu mir unter die Decke und kuschelte sich an mich.
»Aber Mama, du musst jetzt unsere Koffer packen«, drängelte sie ungeduldig.
»Süße, dafür haben wir noch den ganzen Tag Zeit.« Seufzend drückte ich mein Mädchen an mich. Ich konnte ihre Aufregung gut verstehen, denn langsam aber sicher machte sich auch in mir Unruhe breit. Schließlich wollten wir am nächsten Morgen in aller Frühe aufbrechen, um in das Land zu reisen, in dem ihr Papá lebte.
Sechs Jahre waren vergangen, seit ich Joshua Raymond verlassen musste. Mehr als seine zwei Vornamen kannte ich nicht. Obwohl ich kaum Hoffnung hegte, ihn wiederzufinden, wollte ich es trotzdem versuchen.
Moesha hatte ich in meine Pläne bislang nicht eingeweiht und sie in dem Glauben gelassen, dass wir in die Dominikanische Republik flogen, um ihr das Heimatland ihres Vaters zu zeigen. Und das war gut so. Sie hatte in ihrem kurzen Leben bereits zu viele Enttäuschungen ertragen müssen.
»Mama? Treffen wir dort meinen Papá?«, erkundigte sie sich aus heiterem Himmel. Moesha war schlauer, als ich es von einer Fünfjährigen erwartet hätte. Ihre rehbraunen Augen fixierten mich, als wüssten sie genau, wo ich gerade mit meinen Gedanken war. Zärtlich streichelte ich ihr die Wange. »Das weiß ich leider nicht, meine Süße.«
»Aber wir suchen ihn, oder?« Sie strahlte über das ganze Gesicht und schlüpfte mit ihren kalten Füßen unter mein Oberteil. Instinktiv hielt ich die Luft an, dann wuschelte ich ihr seufzend durch die Locken. »Ja, Kleines! Das machen wir.«
»Erzählst du mir von Papá?«
Lächelnd betrachtete ich mein Kind. Moesha konnte nicht genug Geschichten über ihren Vater hören und ich war immer gerne bereit, ihrem Wunsch nachzukommen. Immerhin hatte ich mit Joshua die schönsten Wochen meines Lebens verbracht.
»Was willst du wissen?«
»Sehe ich wirklich so aus wie er?«
Ich wickelte mir eine Strähne ihres widerspenstigen Haares um den Finger. Es fühlte sich fein an, nicht borstig, wie man es dem Aussehen nach erwarten würde.
»Ja, Kleines. Dein Haar ist wie seins. Weich und flauschig wie ein Wattebausch, mit ebenso süßen krausen Löckchen.«
Skeptisch beäugte mich meine Tochter. Ihr Wuschelkopf war andauernd ein Streitthema zwischen uns, da Moesha lieber meine glatten Haare hätte.
»Und genau deshalb bin ich froh, dass du nicht meine blonden Zotteln hast. Wenn ich dir über den Kopf streiche, erinnert mich das an deinen Papá.« Melancholie ergriff Besitz von mir. Noch immer gelang es mir nicht, ohne Wehmut an Moeshas Vater zu denken. »Komm, wir fangen an zu packen«, forderte ich meine Kleine auf, bevor mir noch Tränen in die Augen stiegen.
Vorsichtig löste ich mich von ihr, streckte ein Bein aus dem Bett und angelte nach den Hausschuhen. Ich war erleichtert, dass Moesha sofort wieder Feuer fing, und somit vergaß, weitere Fragen zu stellen. Heute ging mir der Gedanke an damals besonders nah.
Mein Vater stahl mir sechs Jahre meines Lebens, indem er verhinderte, dass ich den Kontakt zu Joshua auch nach dem Urlaub aufrechterhalten konnte. Nachdem er erfahren hatte, dass ich eine ›Affäre mit einem Bimbo‹ hatte – wie er es verächtlich bezeichnete – behielt er mich die restlichen Tage, die wir in der Dom Rep verbrachten, im Auge. Dadurch bekam ich keine Gelegenheit mehr, Joshua nach seiner Adresse oder Telefonnummer zu fragen. Auch nach meiner Rückkehr gelang es mir nicht, sie ausfindig zu machen. Als ich später auch noch gestehen musste, dass die Liaison nicht ohne Folgen geblieben war, gab es für ihn keine Tochter mehr.
»Dieses Mulattenbalg wird niemals mein Enkel sein!«, hatte er gebrüllt und mir über meine Mutter mitteilen lassen, dass es in seinem Haus für mich keinen Platz mehr geben würde, sollte ich dieses Kind bekommen.

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