Interview mit Naomi Noah

06:00

Astrid: Hallo Naomi! Ich freue mich dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Naomi: Ich freue mich auch.

Astrid: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?


Naomi: Ich bin Naomi Noah, in der Werbebranche tätig und als wenn ich dort nicht schon genug arbeiten würde, schreibe ich zusätzlich auch erotische Geschichten.

Astrid: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?


Naomi: Siehe oben, noch ein Brotjob, wenn auch nicht mehr ganz Vollzeit.

Astrid: Wie sieht dein Alltag aus?

Naomi: Das ist wirklich sehr, sehr unterschiedlich, von Tag zu Tag. Ich habe viele unterschiedliche Termine, manchmal sitze ich aber auch den ganzen Tag am Schreibtisch. So oder so muss ich mir immer viele Konzepte ausdenken und Texte schreiben.

Astrid: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Naomi: Ich mag keine Besserwisser. Ich liebe es, bekocht zu werden. Und ich liebe es, in einer netten Runde zu essen. Freunde sind mir wirklich wichtig.

Astrid: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Naomi: Ich hab schon immer gerne geschrieben. Und viel geschrieben. Und gerne viel geschrieben. Es ist ein Talent, was ich aber erst in vielen Jahren ausgebildet und professionalisiert habe. Werbetexte funktionieren anders als längere Geschichten. Der Gedanke, dann wirklich auch mal die fiktiven Geschichten veröffentlicht sehen zu wollen, kommt unweigerlich. Das kann ich gar nicht an einem bestimmten Erlebnis festmachen.

Astrid: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht dass du schreibst?

Naomi: Mein Mann weiß natürlich, was ich schreibe. Aus einem für jedermann wohl sehr einsichtigen Grund wissen meine Eltern nicht Bescheid. Wer es jetzt noch nicht ahnt: Lest meine Bücher, dann werdet ihr meiner Meinung sein. Ihr würdet diese Geschichten nicht mal euren Eltern leihen wollen. Da soll ich ihnen sagen, dass ich sie mir ausgedacht habe. Never!

Astrid: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Naomi: Am liebsten bin ich mit Freunden zusammen, und lass es mir gut gehen. Ob da nun ein Cocktail, oder einen Möhrensaft dabei eine Rolle spielt, ist aber relativ egal. Hauptsache man hat eine gute Zeit zusammen mit netten Leuten. Aber es stimmt: Ich bin auf jeden Fall eine Buchsüchtige.

Astrid: Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Naomi: Meinen Mann, auch wenn er kein Ding ist, aber er hat eins, also … ;-)
Mein Smartphone, und die Handtasche von Hermine Granger (Harry Potter), aus der man alles herauszaubern kann, was man so gerade braucht. Dann müsste ich mich auch nicht auf drei Bücher festlegen. Drei Bücher?! Da komm ich ja mal gerade eine Woche mit hin.

Astrid: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Naomi: Taffe Frauen, die ihr Ding durchziehen, wie zum Beispiel Annie Lennox, Tilda Swinton, Pink, Madonna, OprahWinfrey oder auch Barbara Schöneberger.

Astrid: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Naomi: Steven King. Es sieht ein wenig creppy aus, soll aber sehr sympathisch sein und sagt oft so schlaue Sachen über die Schriftstellerei. Das würde wahrscheinlich ein witzige Unterhaltung. Sex meets Horror …

Astrid: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Naomi: Sowohl als auch. Meistens lese ich zwar Printbücher, aber seit ich einen Tolino habe, sehe ich auch den durchaus praktischen Wert darin. Es tut nicht so weh, wenn er einem abends im Bett auf den Kopf knallt, wenn man mal wieder eingeschlafen ist. ;-)

Astrid: Welche Entwicklung wünscht du dir bei Ebooks?

Naomi: Ich wünsche mir ein einheitliches System, sodass man gekaufte Bücher auf jedem System lesen kann.
Dann hoffe ich inständig, dass es bald ein Gesetz gibt, bei dem auf die E-Books, die in Bibliotheken verliehen werden, entsprechend über die VG-Wort vergütet wird. Es gibt eine Tendenz im E-Book Bereich, die geht von kostenlosen Ausleihe, über Flatrate, Dumpingangebote, Preiskampf bis hin zu illegalen Downloadportalen. Diese Entwicklung ist wirklich fatal. Ich wünsche mir daher eine Entwicklung, die die kreative Arbeit von uns Autoren anständig vergütet, gleich in welcher Erscheinungsform unsere Geschichten dargereicht werden.

Astrid: Welche Entwicklung bei E-Books hat dich am meisten enttäuscht?

Naomi: Da gibt es diverse Aspekte, die mich sehr enttäuscht haben.
Als aller erstes einmal, dass das illegale Downloaden von E-Books immer noch als Kavaliersdelikt angesehen wird. Das nimmt uns noch die letzte Butter vom Brot. In Amerika erleben Autoren in den letzten 5 Jahren Honorareinbrüche von 25-45 % ihres Jahreseinkommen, die nur auf diese Entwicklungen im E-Book-Bereich zurückgehen. Man stelle sich vor, jeder einzelne würde morgen damit konfrontiert, dass er ein Drittel seines Gehaltes einbüßt. Einfach nur so mal eben. Illegaler Download ist schlichtweg Diebstahl, auch wenn es keiner sieht.

Enttäuscht bin ich allerdings auch von den Verlagen, die auf die ausufernde Piraterie mit fatal ähnlichen Konzepten reagiert haben. Frei nach der Idee, man könnte den Teufel mit dem Belzebub austreiben, haben sie selbst Flatrate-Portale initiiert. Das Ergebnis: Es wird nicht weniger illegal gedownloadet, dafür erhalten jetzt die Autoren für sogenannte legale Ausleihen nur noch ein Viertel dessen, was man bei einem Verkauf erzielt hätte.

Astrid: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Naomi: Pink würde gut als Victoria passen, schön und charismatisch, gleichzeitig laut und krawallig.

Leon könnte gut von Thomas Kretschmann verkörpert werden. Der leicht arrogante Ausdruck, und dann doch erstaunlich sensibel. Das passt.

Astrid: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch "Victorias Hot Secrets".

Naomi: Leon ist ein cooler Typ, mit allen Wassern gewaschen. Denkt er, bis er Victoria begegnet. Er umgarnt sie, und glaubt, dass er leichtes Spiel hat. Doch stattdessen gerät er in eine Falle, die sie ihm stellt. Dann ist er plötzlich mit einem Dilemma konfrontiert: Er würde gerne etwas mit ihr anfangen, aber er darf nicht. Und als wenn das nicht schon schwierig genug wäre, wird im langsam klar, dass er für Victoria echte Gefühle entwickelt. Mit seiner Coolness ist es erst mal dahin.

Don Juan trifft auf Femme fatal – da fliegen die Fetzen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Astrid: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Naomi: Jede Autorin hat ihre Muse, und meine hat nun mal viel Sexappeal und eine ausgereifte Libido.

Astrid: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Naomi: Uuh, Fangfrage! Viel mehr als man glauben möchte, und trotzdem nicht an den Stellen, an denen man es vermutet. Und der Rest ist Schweigen …

Astrid: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Naomi: Am liebsten natürlich mit Victoria. Sie ist eine taffe Frau, eine gute Köchin und die beste Freundin. Sie weiß genau, wie sie Spaß haben kann. Das ist sicher etwas, was uns beide verbindet. Nur zu gerne würde ich gemeinsam mit ihr eine Werbekampagne für die >Hot Secrets< konzipieren.

Astrid: Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Naomi: Das ist immer sehr schwer zu sagen. Für den Roman habe ich ungefähr ein halbes Jahr gebraucht. Allerdings muss man eigentlich auch die Zeit dazu rechnen, bis man soweit ist, dass man die Geschichte richtig im Griff hat und loslegen kann. Das ist schwer einzuschätzen. Von ein paar Wochen bis zu ein paar Monaten, natürlich nicht kontinuierlich hinweg, sondern immer mal wieder hier eine Idee notieren, dort mal etwas verwerfen. Noch eine Figur mit hinzunehmen, da eine neue Konstellation durchdenken. So lange daran feilen, bis es eine runde Sache wird.

Astrid: Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Naomi: Konflikte, Konflikte, Konflikte! Und: Die Leser nicht langweilen! Und Gefühle, Gefühle, Gefühle!

Astrid: Wie wichtig sind Rezensionen für dich?

Naomi: Weil sie mittlerweile zu einem Verkaufsinstrument geworden sind, sind für alle Autoren Rezension sehr wichtig. Deswegen finde ich es auch besonders schade, dass auch dort in dem Bereich Rezension so viel Schmu läuft. Vernichtende Kritiken von neidischen Möchtegern-Kollegen. Superklasse Rezension, die aber bezahlt sind. Schade, schade, denn eigentlich war das mal ein wirklich schönes basisdemokratisches Instrument.

Astrid: Wie gehst du mit negativen Kritiken um?

Naomi: Ich nehme sie hin. Was soll ich anderes tun? Ob ich nur nonchalant darüber hinweg gehe, oder mich in Cocktails ertränken, sieht sowieso keiner.

Astrid: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Naomi: Nein, im Moment bin ich noch in der Phase, in der ich eine spritzige Idee suche. Ich will nicht irgendwas schreiben, sondern eine außergewöhnliche Geschichte. Das braucht immer ein wenig Glück, Intuition, eine gut gelaunt Muse und dann irgendwann schweißtreibende Arbeit.

Astrid: Gibt es noch etwas, dass du los werden willst, dann nur zu.

Naomi: Man kann meine Bücher lesen und viel Spaß dabei haben. Man kann meine Bücher aber auch jemandem laut vorlesen und noch viel mehr Spaß und Lust dabei haben. Nur so als kleinen Tipp am Rande.

Astrid: Vielen Dank für dieses Interview Naomi! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

Naomi: Danke und viel Spaß beim Lesen!

Morgen geht es mit der Buchvorstellung "Victorias Hot Secrets" weiter. Am Freitag erwartet euch noch ein Gewinnspiel.

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