New York Bastard (4) von Jane Christo - Rezension
09:00
Im letzten Roman der großartigen Autorin Jane Christo,
Summer Night’s Dream (3), hat mich neben den Protagonisten besonders die
Figur Mason begeistert. Mit New York Bastard (4) steht er nun im
Vordergrund.
Bis ich das Buch endlich in den Händen halten konnte habe
ich mir viele Szenarien - wo es sowohl heiß, als auch gefährlich zugeht -
ausgemalt. Denn Mason ist der illegitime Sohn des New Yorker Bosses Landon
Knight. In Summer Night’s Dream (3) wurde schon klar, dass er ein
riesiger Potenzial besitzt und dort war er nur eine Nebenfigur! Deswegen konnte
ich es kaum erwarten, wie er sich als Protagonist entwickeln wird.
Meinung:
Für manche Frauen lohnt es sich zu leben.
Für andere lohnt es sich zu sterben.
Madison ist so eine Frau.
Für andere lohnt es sich zu sterben.
Madison ist so eine Frau.
So beginnt die Buchbeschreibung und ich muss sagen,
dass ich im Dreieck gesprungen bin. Zum einen, weil ich tief in meinem Inneren
gehofft hatte, dass ich mich verlesen habe und statt Madison mein Name dort
stehen würde - aber leider kann man nicht alles haben (seufz). Zum anderen war
ich absolut gespannt, wie die Kombination aus dem Mafiasohn Mason und der New
York Times Journalistin Madison aussehen wird.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich gerade über
den letzteren Punkt zwiegespalten. Die beiden Protagonisten rücken auf Grund
von Geschehnissen nach hinten.
Während sie zu Beginn zusammen kommen und mir manches
Mal der Atem gestockt hatte, verwirrten sie mich im Verlauf der Geschichte. Um
nicht zu viel zu verraten kann ich sagen, dass manche Entscheidungen, für die
intensive Gedankengänge stattgefunden hatten, nicht umgesetzt wurden. Jetzt
könnte man sagen, dass das Leben kein Ponyhof ist, aber die Entscheidungen
wurden auf der folgenden Seite wie eine heiße Kartoffel einfach fallengelassen.
Wieso, dass erfährt man nicht und als Leser bleibt man irritiert zurück.
Zum anderen muss man wissen, dass Madison absolut kein
Mensch der Geselligkeit ist. Freunde hat sie keine, nur ihr Bruder steht ihr am
Nächsten und am besten lässt man sie in Ruhe. Wenn man das weiß und Madison
kennengelernt hat, macht eine Entscheidung von ihr keinen Sinn: sie steigt in
ein Flugzeug mit einer Gruppe von Frauen um einen Junggesellinnenabschied zu
feiern. Die Braut ist keine nennenswerte Freundin. Wieso Madison mitfliegt bzw.
wieso sie an dem Ort, wo die Feier stattfindet, sein muss, wird einem schnell
klar, aber trotzdem passt es nicht so recht ins Bild. Eine Reise und eine Feier
sind natürlich nichts Gravierendes, vor allem, weil sie einen Zweck erfüllen,
aber die Momente, wo man sich fragt, ob man das richtig verstanden hat, häufen
sich.
Ein anderer Punkt ist, dass in New York Bastard (4)
eine alte Figur wiederauftaucht. Bei dieser Figur kriselt es im Liebesleben
gewaltig, aber das wird kurz ab der Mitte des Buches erwähnt und zum Ende hin
ein paar Mal in einem Nebensatz wie eine Selbstverständlichkeit wiederholt.
Wenn man die Figur aus den ersten Büchern kennt, freut man sich sie wiederzusehen,
aber die Beziehungskriese war für mich befremdlich, da sie nach einem kleinen Wortgefecht
schon wieder vorbei war. Der persönliche Bezug wie in den vorherigen Büchern
hat mir völlig gefehlt. Leider. Denn die Figur hatte mit dem ersten Satz mein
Herz erobert.
Trotzdem muss ich sagen, auch wenn die Protagonisten
nach hinten gerutscht sind, dass die Geschichte mich absolut umgehauen hat! In
diesem Buch merkt man schon zu Beginn, dass sich etwas anbahnen wird. Jedoch
ist die eigentliche Größe und Komplexität dessen absolut nicht vorstellbar! Als
mir nach und nach immer klarer wurde was da passierte, habe ich meine Augen
soweit gar nicht erst aufreißen können. Das, was sich da anbahnt, ist
einerseits perfide wie auch genial. Kaum fielen mir die Schuppen vor den Augen,
musste ich laut und lange lachen. Jane Christo, du hast etwas Großartiges
geschaffen! Ich verneige mich vor dir!
Selten begeistern mich Bücher - besonders mein
Lieblingsthema die Mafia, doch Christo schafft es jedes einzelne Mal mich
sowohl zur Weißglut zu bringen, wenn ein Buch zu Ende ist, als auch zum Tanzen,
wenn ich kurz davor bin vor Freude zu Platzen. Deswegen habe ich nur einen
Wunsch: hör bitte nicht auf … okay, ich habe noch einen Zweiten. Ich melde mich
freiwillig für eine Figur in deiner Mafia-Welt :)
Fazit:
Bei New York Bastard (4) bin ich ziemlich
zweigespalten. Zum einen haben mich die Figuren nicht wie sonst begeistern
können, zum anderen hat mich der Verlauf der Geschichte absolut sprachlos
gemacht und das im positiven Sinne! Ich weiß noch immer nicht, wie ich das Buch
bewerten soll, deswegen kann ich nur eines sagen: lest selbst.
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