Interview mit Lola Bianchi

06:00

Heute darf ich die liebe Lola Bianchi bei mir auf dem Sofa begrüßen.


Astrid: Hallo Lola! Ich freue mich dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

 Lola: Hallo Astrid, wie schön, dass ich mich auf deinem Sofa breit machen darf!

 Astrid: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Lola: Gerne! Ich bin Lola, Autorin, manchmal ein bisschen verrückt aber immer ehrlich. Mit meiner Traumfrau und meinem Herzenspony lebe ich in einer Kleinstadt im Hohen Norden und träume dort das ein oder andere Mal vor mich hin
Astrid: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?

Lola: Leider geht es noch nicht ohne Brotjob, aber da ich meinen gelernten Beruf sehr mag, ist das okay. Da ich viel und gerne über meine Geschichten nachdenke, bin ich zumindest gefühlt hauptberufliche Autorin. *lach*

Astrid: Wie sieht dein Alltag aus?

Lola: Oh je! Der Wecker klingelt um kurz nach fünf (viel zu früh), weshalb ich bis etwa sieben Uhr, bis ich bei der Arbeit bin, noch im Zombi-Modus umherwandele. Dann habe ich einen ganz normalen 8-10 Stunden Tag im Büro. Sobald ich zu Hause bin schlüpfe ich in meine Reitklamotten und drehe mit dem Pony eine lange Runde im Wald. Zum Schreiben komme ich meist nur am Wochenende oder eben nach 21 Uhr.

Astrid: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Lola: Ich mag vor allem Tiere und die Natur, da fühle ich mich am wohlsten. Vogelgezwitscher macht mich glücklich! Was ich gar nicht mag sind Menschen, die nicht fair zu Tieren sind. Wichtig ist mir vor allem Toleranz und Respekt und zwar jedem Lebewesen gegenüber!

Astrid: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Lola: Ich habe schon mit vier Jahren gesagt, dass ich mal Autorin werden möchte. Früher habe ich meiner Lehrerin immer Geschichten gegeben, die sie dann der Klasse vorgelesen hat. Mit der Zeit ist der Anspruch an mich so sehr gewachsen, dass es Jahre gedauert hat, bis ich mich endlich an einen Verlag gewandt habe, ich fand einfach nichts gut genug, es jemandem zu zeigen. Aber ich hatte eine Deadline: Bis ich 30 bin, möchte ich mindestens ein Buch veröffentlicht haben, jetzt sind es sogar drei und ich habe diesen Punkt X eingehalten!

Astrid: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?

Lola: Die meisten wissen inzwischen, dass ich schreibe. Bis zu meiner ersten Veröffentlichung wussten das nur ein paar Freunde und meine Eltern. Unterstützung? Wie definiert man das? Meine Freundin muss eine ganze Menge aushalten, insofern unterstützt sie mich sehr. Ein paar Freunde haben zum Glück auch immer mal ein offenes Ohr und die Familie freut sich zumindest größtenteils für mich.

Astrid: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Lola: Im Wald. Definitiv mit Frau und Pferd im Wald. Oder auf Curacao, wo wir ein bis zwei Mal im Jahr Freunde besuchen und Urlaub machen. Ich bin eher der ruhige Typ, ich brauche keine Menschenmassen um mich herum um glücklich zu sein.

Astrid: Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Lola: Mein Kopfkissen, eine Decke und ein Taschenmesser. Das ist echt uncool, oder? Und drei Bücher? Auf jeden Fall „Grüne Tomaten"! Dann noch ein Survival-Buch und… Ja, was noch? Wahrscheinlich die Bibel, die ist schön dick und hat schon so manchem Trost gespendet.

Astrid: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Lola: Ich habe viele Menschen, die ich bewundere. Und alle auf eine bestimmte Art und Weise. Insgesamt bewundere ich Menschen, die ihren Weg gehen, dabei nicht über Leichen steigen und sich selbst treu bleiben.

Astrid: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Lola: Manuela Kuck. Ich habe sie vor einigen Jahren mal kennengelernt und sie war wirklich herzlich zu mir. Wahrscheinlich zählt das gerade nicht als „berühmt", aber wer sich im „Lesbengenre" aufhält weiß, wen ich meine.

Astrid: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Lola: Derzeit definitiv ein eBook-Fan. Auf diese Art kann ich viele Bücher besitzen, ohne, dass sie mich erschlagen. Ich bin ein Mensch, der sich schnell eingeengt fühlt und wenn ich zu viele Bücher in der Wohnung habe, nimmt es mir buchstäblich die Luft zum Atmen. So paradox das klingt, denn ich liebe es, ein Buch in der Hand zu halten, zu blättern, hin und her zu springen und eine Seite aufzuschlagen und zu hoffen, dass es auch ohne Lesezeichen die richtige Stelle ist.

Astrid: Wie siehst du die Entwicklung bei den eBooks, insbesondere bei der Piraterie oder auch der Möglichkeit ein eBook auch noch nach Wochen zurückgeben zu können?

Lola: Da gibt es noch einiges an Ausbesserungsbedarf! Das ist der Nachteil an einem eBook: Viele sehen es nur als Datei und nicht als ein richtiges Buch. Weil viele eBooks deutlich günstiger sind als die Printausgaben, ist die Hemmschwelle nicht so hoch, es gleich zu klauen oder für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Das macht mich traurig. Auch, dass man es so lange zurückgeben kann. Wenn es eine Funktion geben würde, die zum Beispiel feststellt „nur 5 Prozent gelesen" wäre das okay, aber wer kauft sich denn im Handel ein Buch, liest es durch und bekommt danach den vollen Kaufpreis erstattet?

Astrid: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Lola: Bitte, bitte Dunja Hayali in der Rolle der Milena von „Absolutely Perfect"! Ich weiß, sie ist keine Schauspielerin, aber sie würde so großartig passen. Und sonst bitte Vanida Karun für dieselbe Rolle.

Astrid: Erzähle uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.


Lola: Mein aktuelles Buch Erdbeeren im Winter ist die
Fortsetzung des Jugendbuches Brombeerherzen. Raphaela und Miriam sind seit einigen Monaten fest zusammen und Raphaela würde es am liebsten der ganzen Welt erzählen. Miriam hingegen hat ein Problem mit ihrer Homosexualität. Klar, dass die beiden sich streiten und es einiges an Tränen vergießen gibt. So, wie erste Große Lieben eben so sind. Nur mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, wenn man anders ist als die anderen. Aber schlussendlich ist auch Liebe zwischen zwei Mädchen einfach nur Liebe und das erkennen sie schließlich auch, wenn auch über Umwege.

Astrid: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Lola: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Meist habe ich im Wald einen Geistesblitz und der will dann irgendwie aufgeschrieben werden. Gar nicht so einfach, zu differenzieren, welche Idee meine ganze Aufmerksamkeit verdient und über welche ich am Ende des Tages nur noch lache.

Astrid: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Lola: Relativ wenig. Ganz ohne Lola geht es natürlich nicht, zum Beispiel waren meine Hauptfiguren in den veröffentlichten Büchern immer lesbisch, weil mir das natürlich vertraut ist.

 Astrid: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Lola: Wenn ich noch einmal 16 wäre mit Raphaela aus „Brombeerherzen" und „Erdbeeren im Winter", ich glaube, wir wären ein tolles Team gewesen. 

Astrid: Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Lola: Das ist schwer zu sagen, weil ich viel zu selten zum Schreiben komme. Für mein letztes Buch habe ich für die erste Hälfte vier Monate gebraucht, die zweite Hälfte habe ich in acht Tagen im Urlaub geschrieben.

Astrid: Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Lola: Ich muss in der Schriftart Courier New schreiben, sonst geht es nicht. Und wenn ich mit der Hand schreibe, geht das nur mit einem blauen Kuli und am liebsten in ein Notizbuch von Moleskine. Was mir bei meinen Geschichten wichtig ist, ist die Glaubwürdigkeit. Ich recherchiere wirklich alles. Von beliebten Namen im fiktiven Geburtsjahr, Cocktailrezepten oder sogar das Wetter von dem Jahr, in dem es spielt. Mich regt nichts mehr auf als ein Buch, in dem etwas steht, was es so einfach nicht gibt!

Astrid: Was machst du bei einer Schreibblockade?

Lola: Laptop zu und ab in die freie Natur!

Astrid: Würdest du auch mal versuchen wollen in einem anderen Genre zu schreiben?

Lola: Auf jeden Fall! Ich habe noch einiges in der Schublade, was nicht „Lesbian Romance" ist und ein paar meiner Ideen sind auch etwas komplett anderes.

Astrid: Wie wichtig sind Rezensionen für dich?

Lola: Wahrscheinlich so wichtig, wie für jeden Autor. Man hat die Chance beim nächsten Mal etwas besser zu machen, oder wird bestätigt, dass alles gut ist.

Astrid: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Lola: Geplant ist einiges, was es wirklich wird, weiß ich tatsächlich noch nicht. Auf jeden Fall kein Jugendbuch, wahrscheinlich ein heißes Drama „warum ich, warum jetzt und warum überhaupt, verdammt noch mal!?"

Astrid: Gibt es noch etwas, das du losen werden möchtest? Dann nur zu!

Lola: Na klar: Wechselt doch auch einfach beim Lesen mal das Genre und lasst euch auf etwas Neues ein!

Astrid: Vielen Dank für dieses Interview Lola! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3
Lola: Ich habe zu danken!


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