Buchvorstellung: Gayhunger

07:00

Heute habe ich eine Buchvorstellung aus dem Gay Genre. Pat McCraw hat mit Gayhunger einen kleinen Vampirroman geschrieben.

Kurzbeschreibung
Vincent de Valentinois ist ein Vampir. Er erwacht nach einem zweihundertjährigen Schlaf mitten in Frankfurt in einem Club für
Schwule und glaubt, in der Hölle gelandet zu sein. Brennender Hunger lässt ihn den Barmann Tobias aussaugen. Um diese Tat
zu bemänteln, schlüpft er in dessen Körper.
Niemand bemerkt Tobis Veränderung – bis auf Jörg, der Besitzer des Clubs ...

Meinung:
Das Cover finde ich toll und vermittelt dem Leser sofort um was es geht, um Vampire, die absolut heiße Kerle sind. Sie trinken Blut, da sie es zum Leben brauchen, aber sie sind keine blutrünstigen Monster.
Mit dieser Kurzgeschichte ist Pat McCraw wieder eine tolle Geschichte gelungen. Ihr Schreibstil und auch ihre Wortwahl machen es dem Leser leicht sich fallen zu lassen.  Daher finde ich, dass dieses Buch auch etwas für Leser ist, die keine Vampirfans sind.
Sehr gelungene kleine Episode. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Leseprobe:
Kapitel 1 - Vincent de Valentinois

Die Wände des Raumes, in dem mein Sarg stand, schienen zu beben. Was war das für ein entsetzlicher Lärm?
Empört fuhr ich hoch und stieß den Sargdeckel auf, der zur Seite klappte. Staub, Schutt und Geröll, die sich darauf gesammelt hatten, polterten zu Boden. Was für eine Staubwolke! Ich hasste es, unsanft geweckt zu werden. Was war denn das zwischen meinen Lippen? Ich spie den Gegenstand aus – eine Münze. Angewidert tupfte ich meine Lippen mit dem Spitzentaschentuch, das ich gern während meiner Ruhephasen in der Hand hielt.
Völlig erwacht saß ich auf dem mit rotem Samt bezogenen Innenpolster, spähte in die Dunkelheit des kleinen Gewölbekellers und witterte in die staubige Luft. Ich befand mich in einem Tonnengewölbekeller. Bumm, bumm, bumm. Eine Fabrik. Sie hatten neben meinem Schlafplatz eine Fabrikation erschaffen, die nun mit schweren Maschinen hämmerte. Wo war ich? Wie lange hatte ich geruht?
Mit einer gleitenden Bewegung fuhr ich aus meinem Sarg, faltete das Taschentuch und legte es liebevoll auf den roten Samt. Dann schloss ich sorgfältig meine Ruhestatt und strich über die Schnitzereien auf dem Eichenholz-Deckel, die mein Familienwappen darstellten, das der hochadligen De Valentinois. Ein altes, französisches Adelsgeschlecht, auf das ich stolz war, auch wenn dies wahrscheinlich außer mir niemanden mehr interessierte.
Dieser Eichensarg stellte meinen einzigen irdischen Besitz dar. Nur ihn hatte ich retten können, als ich aus Frankreich floh und in Deutschland untertauchte, bevor mich König Ludwig XVI in den Kerker werfen lassen konnte. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war, wie ich diesen auf den Schultern durch das nächtliche Frankenfort getragen hatte.
Während ich noch vor dem Sarg stand, fuhr der Hunger wie ein Messer schneidend durch meine Eingeweide. Ich hatte offensichtlich ewig geschlafen, denn mein Magen war so leer wie die Staatskasse des Königs. Ich musste sofort Abhilfe schaffen. Wo war der Mann, den ich zu meinem Diener gemacht hatte? Es war wünschenswert einen Jüngling herbei geschafft zu bekommen, um meinen Hunger zu stillen.
Doch niemand war da. In einem verschmutzten Winkel des Kellers moderten ein paar Skelettknochen. War das mein Bediensteter? Wie ärgerlich.
Ungehalten schritt ich zu der maroden Kellertür, öffnete sie und erstarrte. Dahinter befand ich eine gemauerte Wand. Diese besaß lediglich eine kleine Lücke, eine Handspanne breit. Aus dieser Richtung drang künstliches Licht und von dort kam der Lärm. Angewidert warf ich die Tür ins Schloss. Morsch, wie sie war, zerfiel sie vor meinen Augen in Stücke.
Ich hasse es meine Gestalt verändern zu müssen, wenn ich hungrig bin. Aber ich hatte keine Wahl, als durch das winzige Loch zu entweichen. Nun gut, ich holte tief Luft und zwang meinen Körper sich zu verwandeln. Es war anstrengend und ich musste mich stark konzentrieren.
Geschafft. Mein kleiner Fledermausleib besaß genau die richtige Größe, mit ihm konnte ich die Öffnung passieren.

Weiter Bücher von Pat McCraw:

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