Emma schweigt - Rezension

14:31

Infos:    

Autor: Susanne Scholl
Verlag: Residenz Verlag 
Bindung: Hardcover
ISBN: 9783701716234
Seiten: 180
Preis: 19,90 Euro

 

Klappentext:

Als würdige Nachfolgerin von Qualtingers legendärem Herrn Karl lebt die Rentnerin Emma in Wien und macht sich so ihre Gedanken über eine Welt, die nicht mehr ist, was sie mal war: die neue türkische Schwiegertochter ist schwanger, die Enkelin Luzie trägt zu enge Hose und den geschiedenen Ex-Mann Georg hat ein gerechter Schlaganfall niedergestreckt. Auch Sarema aus Grosny kommt nach Wien. Dass sie noch am Leben ist, hat sie ihrer Unbeugsamkeit und ihrem verzweifelten Mut zu verdanken: Im Tschetschenien-Krieg hat sie Mann, Bruder und Kinder verloren und ihr letztes Geld den Schleppern gegeben, die sie und ihren jüngsten Sohn Schamil nach Österreich gebracht haben. Sarema braucht Asyl, Emma nach einem Unfall Hilfe im Haushalt. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Schicksale verbinden sich, eine Veränderung scheint möglich.

Meinunng:

Die Rentnerin Emma hat es nicht leicht: Anstatt das ihre Familie in ihrer Nähe zusammenbleibt, wandert die eine nach Italien aus und der andere will mit seiner türkischstämmigen Emine zusammenleben, ohne zu heiraten.
Aber was hat Emma, eine Rentnerin aus Wien, mit Sarema und ihrem Sohn aus Grosny, Tschetschenien miteinander zu tun? Oder mit Krieg und Tod?
Am Anfang wird man erst einwenig verwirrt sein, doch Scholl verknüpft die zwei Schicksale geschickt miteinander und der Kreis schließt sich.Sarema ist mit ihrem Sohn Schamil aus Tschetschenien geflohen und hofft in Österreich auf Asyl. Das, was diese beiden Frauen miteinander verbindet, ist die Angst vor Fremden.
Emma repräsentiert indirekt das Bild einer klischeehaften Rentnerin und das Denken von Ausländern in Österreich. Sarema steht hingegen für das Leid aller Flüchtlinge und besonders der der Frauen aus Ländern, die vielleicht keinen offensichtlichen Krieg führen, aber die Nachwirkungen und Bedrohungen noch immer auf der eigenen Haut spüren.Das Leben der beiden Frauen wird erzählt, auf der einen Seite Österreich, was fast schon satirisch gehalten wurde und mich ein paar Mal zum Schmunzeln und lachen gebracht hat, auf der anderen Seite die blanke Angst in Tschetschenien.
Hier wird nichts aus der Luft gegriffen, was die Geschichte noch viel realer macht, ebenso spannend.
 

 

Fazit: 

Hier kollidieren zwei Welten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, zusammen. Ich habe sehr gerne zwischen den Zeilen gelesen und Scholl schafft es, jemanden zum Nachdenken anzuregen.


Wie viel Emma bzw. Sarema steckt in uns?


- eure Jasmin <3

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