Buchvorstellung: Love without lies

06:00

Mit "Love without lies" startet Vivien Johnson die neue Weaverhill - Reihe.

Kurzbeschreibung:
Als Virginia Bishop nach 4 Jahren Uni zurück in ihre Heimatstadt Weaverhill kommt, ist alles ein wenig anders. Ihr Vater redet nach einem Streit vor der Uni nicht mehr mit ihr und zu allem Überfluss hat er auch noch einen Arbeiter namens Blake Moore eingestellt.
Ein Traum von Mann, zumindest für Virginia. Sie mag ihn, das stellt sie gleich in den ersten Minuten ihres Zusammentreffens fest.
Doch als Virginia von einer Freundin erfährt, dass er die Ranch erben soll und nicht sie, fühlt sie sich hintergangen.
Kann sie Blake noch vertrauen?

Meinung:
Vivien hat mit dieser Geschichte einen tollen Auftakt der neuen Weaverhill- Reihe gemacht.
Ich bewundere Virginia für ihren Mut und ihre Kraft. Als sie Blake kennen lernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Auch er fährt auf sie ab. Aber leider stehen beiden Hindernisse im Wege, die unüberwindbar scheinen. Vor allem Virginias Familie ist gegen sie und auch gegen die Verbindung mit Blake, der zu allem Überfluss auch noch ihre Ranch erben soll.
Diese Story hat mich sehr bewegt, da Vivien es perfekt gelungen ist ein sehr schwieriges Thema so zu bearbeiten, dass der Leser berührt ist und sich Gedanken darüber macht. Sie bringt perfekt die verbohrte Einstellung ihrer Eltern und des ganzen Dorfes rüber. Der Leser fühlt mit Virginia mit und kann diese verschrobene Moral nicht verstehen.
Auch diese Geschichte hat Vivien wieder aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben wodurch man beim Lesen noch mehr in die Gedanken der Beiden eintauchen kann.

Fazit:
Sehr tiefgründiger, aber auch schöner Beginn der neuen Reihe. Ich bin auf die anderen Teile gespannt, die alle unabhängig voneinander gelesen werden können.

Leseprobe:

Kapitel 1

Virginia

Als ich die Stadtgrenzen von Weaverhill passierte, machte sich ein unruhiges Gefühl in mir breit. Ich hielt am Straßenrand, die Sonne ging gerade am Horizont auf und man spürte regelrecht, wie das Leben in der Kleinstadt zu pulsieren begann. Die Rinder blökten auf den Weiden und ich wusste sofort, dass ich wieder zu Hause war. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich die ländliche Luft einatmete und das beklemmende Gefühl langsam in mir verschwand. Lange war ich nicht mehr hier gewesen. Zu lange. Ich sah mich um, die Straßen füllten sich mit Menschen und ich stieg wieder in meinen alten Ford. Es wurde Zeit, dass ich endlich die Ranch meiner Eltern besuchte. Ich fuhr durch die Stadt. Die Einwohner drehten sich nach mir um und ich wusste schon jetzt, dass sie hinter meinem Rücken reden würden. Doch inzwischen war mir das alles egal. Damals, bevor ich ging, war es das nicht. Immer dieses Gerede, ich hätte Schande über meine Eltern gebracht. Ich holte tief Luft und verdrängte diesen Gedanken. Das war vor vier Jahren gewesen. Bevor ich nach Chicago an die Uni gegangen bin, um zu studieren und mein Leben zu leben. Nun war ich wieder in der kleinen Stadt mit ihren knapp 10.000 Einwohnern zurück. Weaverhill lag in Texas, am Toledo Bend Reservoir und in der Nähe des Highways 87. Es war meine Heimatstadt, mit der ich viel verband. Meine erste Beziehung, mein erster Kuss. Die Schule und meine damaligen Freunde. Doch als es darum ging, wie ich meine Zukunft gestalten wollte, waren meine Eltern und ich uns nicht einig gewesen. Jedoch wollte ich daran jetzt nicht denken. Ich sah die Abfahrt zu der Ranch meiner Eltern. Schon von hier aus konnte man das große Haupthaus erkennen, die Ställe, die Drumherum standen und es fühlte sich gut an. Niemand wusste, dass ich kam. Niemand wusste, dass ich meinen Abschluss in der Tasche hatte und nur noch aus Chicago verschwinden wollte. Zu viele Erinnerungen trieben mich von dort weg und ich war froh, als ich endlich meine Taschen in den alten Wagen packen und der Stadt den Rücken kehren konnte. Mit einem mulmigen Gefühl fuhr ich den Schotterweg zur Ranch hinauf, ich sah schon von weitem meinen Dad draußen herumlaufen und noch einige andere Männer, die jedes Jahr im Sommer anfingen, bei uns zu arbeiten. Meine Mom stand auf der Veranda und goss allen Kaffee ein. Als sie meinen Wagen erkannte, ließ sie den Becher fallen, das konnte ich genau erkennen. Ich hielt an, sobald ich das Tor passiert hatte und ich konnte alle Blicke auf mir spüren. Ich öffnete die Tür, stieg aus und wartete auf das, was kam. „Virginia?“, rief meine Schwester, die gerade aus der Haustür kam und damit die Stille zwischen uns allen brach. Sie rannte auf mich zu. Ich sah, dass sie Freudentränen in den Augen hatte und fing sie mit einer Umarmung auf. Ich drückte sie fest an mich, stellte erst jetzt fest, wie sehr ich sie vermisst hatte und konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Was machst du hier?“, fragte Hazel, als sie sich von mir löste und meine Tränen wegwischte. Ich tat bei ihr das gleiche. „Ich bin zurück“, flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme und sie lächelte mich so glücklich an, dass ich wusste, es war das Richtige. Ich sah, wie meine Mom auf uns zu kam, mich immer noch fassungslos anstarrte und nicht glauben
konnte, dass ich wirklich vor ihr stand. „Virginia“, sagte sie ungläubig, legte eine Hand an meine Wange, streichelte über meine Haare, als müsse sie sich wirklich versichern, dass ich da war. „Ja, Mom“, antwortete ich einfach nur und erwiderte ihre Umarmung, als sie mich zu sich zog. Über ihre Schulter hinweg sah ich, wie Dad mit einem jungen Mann kopfschüttelnd in den Ställen verschwand und mich nicht begrüßte. Das hatte ich auch gar nicht erwartet, um ehrlich zu sein.

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