Interview mit Anna Katmore

06:00

Die liebe Anna Katmore habe ich auch in Kempten auf der Romance 4 You Lesemesse kennengelernt und sie hat mich auf meinem Sofa besucht.

Hallo Anna! Ich freue mich dich hier begrüßen und interviewen zu dürfen!

Danke für die Einladung. :)

Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Tja, was soll ich sagen? Ich bin Anna und ich stehe unheimlich auf Liebesgeschichten. Mit 18 habe ich angefangen, meinen ersten eigenen Jugendliebesroman zu schreiben, 2012 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht und mittlerweile kann ich mir nichts Schöneres mehr vorstellen, als zu schreiben.
Ich trage eine Brille – das wissen die Wenigsten, denn für Fotos nehme ich sie immer ab. Ich bin nicht Miss Austria, aber ich wünsche mir trotzdem den Weltfrieden, und ich habe Angst vorm Autofahren. Wahrscheinlich, weil ich so schlecht sehe und mich somit der Verkehr einfach überfordert. :P

Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob?

Anna: Bis Ende 2013 habe ich erst als Bankangestellte und dann langjährig als Buchhalterin in einer großen Firma gearbeitet. Da ich aber durch den Job und das viele Schreiben einfach zu wenig Zeit für meine Familie hatte, musste ich am Ende unter Tränen kündigen. Natürlich hab ich mich auf die Vollzeitschreiberei gefreut, aber meine Arbeitskollegen und Freunde im Büro fehlen mir manchmal doch noch sehr.

Wie sieht dein Alltag aus?

Ich stehe auf, ich setze mich an den Computer und ich arbeite. Wenn ich nicht neue Bücher (immer erst auf Englisch) schreibe, dann übersetze ich sie auf Deutsch oder arbeite an den Buchcovern. Zwischendurch versuche ich zwar auch noch den Haushalt zu schmeißen und hin und wieder für meine Familie zu kochen, aber das ist so eine Sache… LOL.
Meistens verbringe ich den ganzen Tag bis spät abends in meinem Schreibzimmer. Gott sei Dank habe ich einen Mann, der mich hier im Haus kräftig unterstützt. Und mein Sohn hängt sowieso lieber mit seinen Freunden ab als mit seiner Mama. ;-)
Für kurze Verschnaufpausen lege ich mich ab und zu auch in den Garten auf die Wiese oder wir fahren für ein paar Tage in die Berge oder ans Meer. Tapetenwechsel. Muss auch mal sein…

Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Ich liebe alles, was von Disney kommt. Besonders auch T-Shirts, Taschen, Tassen und was weiß ich was noch. Ich mag außerdem (Halb-)Edelsteine. Ich trage jeden Tag einen anderen um den Hals.
Was ich nicht mag sind Lügner, Angeber, Rüpel und betrunkene Leute, vor allem Männer, denn die machen mir Angst.
Und was mir Wichtig ist? Dass man zu Hause meine Arbeit anerkennt, dass es meiner Familie gut geht, dass die Menschen noch auf Werte achten und diese an ihre Kinder vermitteln und dass bei uns am Esstisch kein Handy erlaubt ist.

War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Ich wollte eigentlich schon in der Volksschule Schriftstellerin werden, wusste da aber noch gar nicht, was das überhaupt bedeutet. Ich habe damals nur immer so gern auf der elektronischen Schreibmaschine meiner Mutter herumgetippt. Das war vor 30 Jahren noch der absolute Wahnsinn!
Zwischenzeitlich wollte ich Tierärztin werden oder Psychologie studieren, kam aber nach der Gymnasium-Matura so richtig ins Lesen und Schreiben und hab das nebenbei als Hobby so intensiv praktiziert, dass ich mit 28 mein erstes Buch fertig hatte. Allerdings kam erst so gegen Ende des Romans auch der Wunsch auf, diesen tatsächlich zu veröffentlichen. Bücher sind wie ein Fenster in die Seele des Autors. Das ist anfangs schon eine Überwindung, dieses Fenster für die ganze Welt aufzumachen. :)

Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht, dass du schreibst?

Ja, ich bekomme hier jede Unterstützung, die ich brauche. Anfangs war es zwar ein Kampf gegen meinen Mann, der immer nur dachte, ich „spiele am Computer herum.“ Erst als ich das erste Buch veröffentlich hatte und er tatsächlich den Erfolg miterleben konnte, hat sich auch seine Einstellung geändert. Nun kann ich schreiben, so viel ich will und bekomme keine Vorwürfe mehr. Im Gegenteil, er hält mir sehr oft den Rücken frei, damit ich mich in meine Geschichten vergraben kann.
Meine Eltern haben von Anfang an an mich geglaubt und mich auch immer bei allen Schritten unterstützt. Das war schon immer so. Die kannten mich wohl etwas besser, als mein Mann mich damals kannte. LOL. Die wussten genau, wenn ich mir was in den Kopf setze, dann bekomme ich das auch. Manchmal früher, manchmal später, aber irgendwann auf jeden Fall.

Astrid: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Ich liege gerne im Gras, einfach um die Natur zu spüren. Außerdem treffe ich mich wahnsinnig gern mit Freunden, Fans, alten Arbeitskollegen, oder sonst wem. Wenn ich nicht schreibe, wird es mir zu Hause leicht mal zu langweilig. Da muss ich dann unbedingt raus unter Leute. Am liebsten bei einem Eiskaffee.

Welche 3 Sachen und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ich würde meinen Mann und Sohn jetzt nicht als Sache bezeichnen, aber die beiden würde ich auf jeden Fall mitnehmen. Wenn das nicht gilt, dann bitte mein Notebook + Hamster im Rad, der mir den ganzen Tag Strom liefert + Internet -> keine Ahnung wie, aber da lässt sich sicher was einrichten. ;-)

Die 3 Bücher wären
· Mein eigenes: Neverland
· Ein Tagebuch
· 50 Shades of Grey

Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Ich hatte viele Vorbilder in meinem Leben (mein Bruder, J.K. Rowling, Stephenie Meyer, E L James), aber schon seit einiger Zeit achte ich nicht mehr auf andere, sondern versuche einfach nur noch der bestmögliche Mensch zu sein, der ich eben sein kann. Ich weiß wer ich bin, ich weiß woher ich komme und ich weiß, dass ich alles im Leben erreichen kann. Da muss ich niemand anderem nacheifern. Ich geh meinen eigenen Weg. Und der ist unglaublich spannend.

Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Niemanden. Ich lade lieber Fans zum Essen ein. Mit denen ist es viel lustiger. :)

Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Das ist keine Fangfrage. Taschenbücher!

Wie siehst du die Entwicklung bei den eBooks, insbesondere bei der Piraterie oder auch der Möglichkeit ein eBook auch noch nach Wochen zurückgeben zu können?

Ganz ehrlich, darüber will ich gar nicht nachdenken, denn davon bekomme ich nur Kopfweh und kann es sowieso nicht ändern. Ohne die Option für Indies ein eBook selbst zu veröffentlichen, wäre ich heute keine Autorin. Daher bin ich für diese Möglichkeit auf ewig dankbar, egal welch ein Schindluder damit zum Teil getrieben wird. Aber ich glaube immer noch an das Gute in den Menschen und bin sicher, dass der Großteil meiner Leser die Bücher legal erwirbt … und auch behält.

Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass NEVERLAND einmal von einem tollen Produzenten entdeckt und verfilmt wird. Bis das geschieht, sind aber alle Schauspieler, die jetzt vielleicht noch in Frage kommen, schon längst aus der Rolle herausgewachsen. Daher kann ich das unmöglich beantworten. Zudem sehe ich relativ wenig fern und wüsste auch gar nicht, wer für die Rolle des Hook oder auch von Angel in Frage käme.

Erzähle uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.

Vor Jahren habe ich eine Teenie-Reihe angefangen. Die Grover Beach Team Bücher. Darin geht es um die Spieler und Spielerinnen eines gemischten Fußballteams, die, einer nach dem anderen, ihre große Liebe finden. Chloe Summers kommt dabei nicht so gut weg, denn sie zieht sich wie ein klebriger Kaufgummi durch die Bücher und stiftet nur Verwirrung und Unfrieden unter den Paaren. Tja, hübsch ist sie und das weiß sie auch einzusetzen.
Natürlich ist es immer besonders interessant, zu sehen, wie gerade diese Figuren am Ende auch ihre eigene Wandlung durchmachen. Und Chloe hat wirklich eine süße Geschichte zu erzählen. So wird sie – durch einen kleinen Zusammenstoß mit dem Gesetz – dazu verdonnert, zwischen ihrem ersten und zweiten Collegejahr Gruppenleiterin für ein Ferienlager zu spielen. Nichts blöder als das … dachte sie, bis sie dort auch noch ausgerechnet in die Arme eines Jungen aus ihrer High School läuft. Und schon ist ihr Leben total auf den Kopf gestellt.
Mehr verrate ich aber nicht, denn ihr könnt die Geschichte im Spätsommer gerne selber lesen. ;-)

Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Das weiß ich selber nicht so genau. Natürlich könnte ich euch hier ein Langes und ein Breites über fantastische Musen, Geschichten, die im Ether schwirren und nur aufgefangen werden wollen, und meine täglichen Gespräche mit meinen imaginären Freunden erzählen… Aber das wollt ihr gar nicht hören. :P

Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Eine ganze Menge. Du kannst nur das schreiben, was du kennst, selbst wenn es total absurd ist. Irgendwie finden immer Eigenschaften in die Charaktere meiner Bücher, wo ich hinterher denke – oder sogar meine beste Freundin oft sagt – Hey, das bist total DU!

Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Jamie Hook. Oder Chris Donovan. Oder Justin Andrews. Diese 3 sind meine (nicht ganz so) heimlichen Lieblinge.

Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Das ist total unterschiedlich. Ich habe schon mal ein Buch in drei Wochen geschrieben, es kann aber auch vorkommen, dass ich bis zu einem halben Jahr für eine Geschichte brauche. So etwas ist einfach nicht vorhersehbar und kommt immer darauf an, wie redefreudig meine Musen und imaginären Freunde gerade sind. ^^

Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage?

Ich versuche mit jedem Wort, mit jedem Satz und mit jeder Szene das gleiche Kopfkino bei meinen Lesern zu erzeugen, wie ich es beim Schreiben habe. Das ist mir am wichtigsten. Und erste Küsse… Die dürfen nicht einfach so passieren, sondern müssen richtig gefeiert werden. Aber ich glaube, damit habe ich mir in den letzten paar Jahren bereits einen Namen gemacht.

Was machst du bei einer Schreibblockade?

Ich putze das Haus. Die Zeit, in der ich nicht schreiben kann, nutze ich immer für die Dinge, die ich während einem Schreibfluss total hinten lasse. Mein Mann weiß immer, dass ich gerade nichts zu Papier bringe, wenn die Fenster strahlend sauber sind. ;-)

Würdest du auch mal versuchen wollen in einem anderen Genre zu schreiben?

Absolut nicht, nein.

Wie wichtig sind Rezensionen für dich?

Ganz, ganz wichtig! Ich wünschte, die Leser würden verstehen, dass es im Grunde in ihrer Hand liegt, ob ein Autor über die Runden kommt oder nicht. Denn nur wenn ein Buch auch wirklich eine Reihe von (guten) Rezensionen vorweisen kann, wird es auch von Amazon gepuscht und neue Leser werden darauf aufmerksam.
Lesen will ich die Rezis allerdings lieber nicht. Ich habe das früher gemacht, doch oft sind einfach Stellen dabei, die einem als Autor ziemlich wehtun. Damit ich also nicht ständig in einer Depression lebe, halte ich mich strickt von allen Rezi-Plattformen fern.

Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ?

Ich plane und arbeite fest an der Umsetzung meines nächsten großen Traums. Ich möchte gerne NEVERLAND in die Kinos bringen. Irgendwie. Irgendwann. Denn ich denke, es ist alles möglich, wenn man nur fest genug daran glaubt.

Gibt es noch etwas, das du los werden möchtest? Dann nur zu!




Ha ha ha, sorry, das musste jetzt einfach sein. Eine Freundin hat mir das heute früh geschickt und ich hab mich gekugelt vor Lachen.

Vielen Dank für dieses Interview Anna! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3

 :)

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