Die Prinzessin von New York (1) - Rezension

08:30

Skyler ist das noch einzig lebende Kind von Silvio Rossi und eine meisterhafte Fälscherin. Während ihre Arbeiten fast schon besser als die Originale sind, läuft es privat eher abwärts. Als Tochter eines Mafiosooberhauptes in New York hat sie nicht viele Freunde und lebt eingesperrt in einem goldenen Käfig. Lange erträgt sie dies, in der Hoffnung, dass ihr Vater sie vielleicht einer Tages anerkennen würde, doch nie ist sie gut genug dafür.
Um sich aus diesen Fängen zu befreien, flieht Skyler eines Tages von zu Hause, hinterlässt Spuren auf der ganzen Welt um Verfolger abzuschütteln, bis sie nach L.A. geht. Für einen Neuanfang. Aber kann die Vergangenheit von Skyler los lassen? Oder holt es sie in Form von Julin alias The Killer wieder ein?

Die Prinzessin von New York handelt von Skyler Rossi, Tochter eines Mafiabosses und Julin, Mitglied der russischen Mafia in Amerika. Beide Organisationen hassen sich bis aufs Blut, da vor einigen Jahren ein kurzer, aber fürchterlicher Krieg zwischen ihnen ausbrach, bei dem beide Seiten große Verluste und viel Blut ertragen mussten. In diesem Zeitraum wurden Skylers Mutter und Brüder und Julins gesammte Familie, bis auf einen Onkel, ermordet.
Laut ungeschriebenen Gesetz müssen sich beide hassen - doch zwischen ihnen herrscht eine körperliche Spannung, von denen sich niemand entziehen kann.
So beginnt ihre Geschichte.

Auf eine Empfehlung von Jeanne D'arc bin ich auf dieses Buch von Jane Christo gestoßen.
Wer Filme wie Der Parte (1-3), Serien wie The Sopranos und Bücher über Kriminalität und Forensik wie Zum Mörder Geboren und Anatomie des Verbrechens nicht kennt, findet mit Die Prinzessin von New York einen guten und leichten Einstieg in diese Welt. Grundwissen ist hier nicht zwingend erforderlich, da die Autorin gewisse Merkmale solcher Organisationen nennt und erklärt - zwar nicht detailliert, aber für Neulinge sehr angenehm.

Wenn man das Wort Mafia erwähnt, denken die meisten sofort an Sizilien (Cosa Nostra), darum finde ich es hier sehr toll, dass Christo auch die russische Mafia miteinfließen lässt. Denn es gibt große Unterschiede untereinander.
Wie schon erwähnt wird nicht zu sehr in die Materie eingegriffen - ein guter Überblick der aktuellen Macht- und Situationverzeilung wird grob gegeben.

Was mir weniger gefallen hat ist, dass der Klappentext den tatsächlichen Inhalt nicht ganz widerspiegelt. Ich hatte es so verstanden, dass Julin und Skyler sich zufällig an der Uni kennenlernen, jedoch sucht Skyler ihn bewusst auf. Ebenso hatte ich nie das Gefühl als wäre sie in Gefahr oder auf der Flucht. Wenn ein wichtiges bzw. enges Familienmitglied und ein wichtiges Instrument für die Geschäfte abhaut, würde die Mafia jeden Stein umdrehen, um diese Person zu finden - entweder um die zurück zu holen oder für immer zum Schweigen zu bringen. Silvio Rossi mag vielleicht seine Tochter nicht anerkennen weil sie eine Frau ist, aber als eiskalter Geschäftsmann hätte er sie jagen lassen. Durch Skylers Flucht rückt sie auch in den Fokus der anderen Clans, da man sie für viele Dinge wie Erpressung, Nutzen ihrer Fälscherqualitäten oder Machterweiterung benutzen könnte. Jedoch treten die sehr spät auf und ein wirkliches Interesse habe ich nicht empfunden.

Trotzdem kann ich sagen, auch wenn ich zu Beginn etwas irritiert und es etwas schwammig war, die Geschichte im Verlauf immer flüssiger wird und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Mitten drin, als die Autorin alle Fäden vom Anfang zusammen nimmt, kann man es einfach nicht aus der Hand legen. Je neher ich dem Ende kam, desto tiefer war ich in der Geschichte und es wurde zu einem richtigen Mafiaroman.
Das Ende ist offen und Christo erwähnt es in der Danksagung, dass ein zweiter Teil wäre eventuell möglich sei - ich würde mich darauf freuen!

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