Interview mit Tina Filsak

07:00

Heute habe ich die liebe Tina Filsak für euch interviewen dürfen. Ich habe sie in Frankfurt auf der Buchmesse persönlich kennen lernen dürfen und bin von ihrer offenherzige und freundlichen Art total begeistert.
Am 01.11. kommt die zweite Fassung von Micah Teil 1 raus, er hat eine echt Generalsanierung bekommen und euch ein neues Taschenbuchformat. Der zweite Teil erscheint am 1. 12 raus.


DL: Hallo Tina! Wir freuen uns dich hier zu begrüßen und interviewen zu dürfen!

Tina: Hallo Astrid. Ich bedanke mich für die Gelegenheit bei euch zu sein und meine Arbeit vorzustellen.

DL: Könntest du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen? 

Tina: Tina Filsak ist der Name unter dem ich 1966, in Wien geboren wurde. Die ersten 10 Jahre meines Erwachsenenlebens habe ich in einer rein lesbischen Beziehung gelebt und hatte beinahe ausschließlich schwul/lesbische Freunde. Mit ca. 30 entdeckte ich dann die Männer und auch so manch anderes über mich und meine Bedürfnisse. Unter anderen fand ich meinen Weg in die BDSM Community, deshalb ist das auch in fast allen meiner Geschichten ein Thema. Ich bin seit 17 Jahren glücklich mit meinem Sub-Ehemann verheiratet und wir wohnen mitten in den Bergen, wo unsere Tiere Platz haben und man in Ruhe die Seele baumeln lassen kann. Vor ca. 3 Jahren stiftete mich eine liebe Freundin, ihres Zeichens auch Gay-Autorin dazu an, den Anfang der Geschichte, die mich als privates Kopfkino seit beinahe 20 Jahren begleitet mal aufzuschreiben. So entstand Micah, der nun seit Mai 2015 im Handel ist.

DL: Schreibst du Hauptberuflich als Autor oder hast du noch einen Brotjob? 

Tina: Ich arbeite freiberuflich als Nageldesignerin und kann mir so meine Schreibzeit gut einteilen.

DL: Was magst du, was magst du gar nicht und was ist dir wichtig?

Tina: Ich liebe es zu kochen. Ich mag keine Hausarbeit (Gesegnet sei mein Sub-Mann der mir diese großteils abnimmt) Meine Familie und meine Tiere sind mir das wichtigste auf der Welt.
Alternativ könnte ich sagen : Ich mag gute fantasievolle Geschichten. Ich mag keinen langweiligen 0815 Sex und Ehrlichkeit ist mir in allen Belange sehr wichtig. 

DL: War es schon immer der Plan gewesen zu schreiben oder bist du auf Umwegen dazu gekommen? Was war der springende Moment dafür zu sagen: "Jetzt will ich es veröffentlichen!"?

Tina: Wie oben schon erwähnt hat mich eine Freundin dazu gebracht es mal zu versuchen. Nie im Leben hätte ich erwartet einmal ein Buch zu veröffentlichen. Ich war eines dieser Kinder das es gehasst hat Aufsätze zu schreiben, niemals Tagebuch geführt hat und sogar versucht hat sich um die damals so hippen Stammbucheinträge zu drücken. Dazu muss ich sagen dass ich Legasthenikerin bin und deshalb lieber gelesen als geschrieben habe. Aber Übung, Geduld und wundervolle Autorenfreunde, die mich unterstützen helfen ungemein.

DL: Unterstützen dich deine Familie und Freunde, oder wissen die gar nicht dass du schreibst?

Tina: Ich werde da wirklich klasse unterstützt und ja, alle wissen das, und auch was ich schreibe. Ich halte wenig von Geheimniskrämerei und bin ein sehr direkter Mensch.

DL: Wenn du gerade mal kein Buch in der Hand hältst oder eins schreibst, wo und wie erlebt man dich dann?

Tina: Also entweder mit einer Peitsche oder ähnlichem Gerät in der Hand, oder beim Füttern und bespielen meiner 3 Hunde, 13 Katzen, 10 Kaninchen und 12 Hühnchen. 

DL: Welche 3 Sache und welche 3 Bücher würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Tina: Zündhölzer, Papier und Stifte. Bei den Büchern wird’s deutlich schwieriger : Den Herr der Ringe, den kleinen Lord und meine Elfenweltcomics als Sammelband. 

DL: Mit welchem deiner Protagonisten würdest du gerne einen Tag verbringen?

Tina: Keine Frage, mit Micah

DL: Hast du ein Idol? Wenn ja, wen und wieso?

Tina: Idol ist das falsche Wort. Vorbilder und da kann ich mich nicht auf einen beschränken. Tolkien und Marion Zimmer Bradley, weil sie Vorreiter in Sachen Fantasy Literatur waren und ich sie verschlungen habe. Anne Rice und Laurell K. Hamilton, weil mich ihre Geschichten sehr inspiriert haben. Und natürlich Donatien Alphonse Francois de Sade, weil seine Geschichten meine erste Begegnung mit erotischen Erzählungen waren.

DL: Welchen berühmten Autor/in würdest du gerne mal zum Essen einladen?

Tina: Laurell K. Hamilton, ganz klar.

DL: Eine klassische Fangfrage: bist du der eBook- oder Print-Fan?

Tina: Aus pragmatischen Gründen lese ich inzwischen alles nur auf dem Reader. Allerdings, wenn mich ein Buch fesselt, will ich’s in der Hand haben. Also wächst auch die Anzahl der Prints beständig.

DL: Wenn eines deiner Bücher verfilmt würde, wer sollte die Hauptrollen spielen?

Tina: Ups. Also ich halte das für ziemlich unwahrscheinlich und hab mir deshalb noch nie Gedanken darüber gemacht. Ohnehin gehöre ich zu der Sorte die Verfilmungen ihrer Lieblingsbücher nicht mag. Ich könnt auch nach längerem Nachdenken keinen Schauspieler benennen, den ich mir in einer der Rollen für meine Geschichten ernsthaft vorstellen kann. Sorry.

DL: Erzähl uns doch bitte etwas über dein aktuelles Buch.

Tina: Aktuell arbeite ich am zweiten Teil von Micah, der im Dezember erscheinen soll. Die Handlung führt diesmal nach Schottland und nebst reichlich Fantasy, Spannung und einem bisschen unvermeidlichem BDSM, ist ziemlich viel über Schottland selbst zu lesen. Ich war heuer sogar eine Woche in den Highlands auf Urlaub und ich denke, das merkt man der Geschichte an.

DL: Woher kommen die Ideen für deine Geschichten?

Tina: Micah ist seit sehr langer Zeit mein persönliches Kopfkino und ich kenne den groben Plot und jeden Prota in und auswendig. Die Geschichte und ihre Sidestorys haben sich langsam über einen laaaangen Zeitraum entwickelt und sind sicher, von ein paar hundert Büchern und Filmen beeinflusst. Sha und Lorvaa, meine anderen beiden Babys, tja, wer kann schon sagen woher die Muse ihre Ideen bezieht. Die haben mich des Nächtens überfallen und wollten partout geschrieben werden.

DL: Wie viel von dir steckt in deinen Protagonisten?

Tina: Das ist eine kniffelige Frage. Ich denke gerade in meinem Hauptprota Micah steckt schon eine ganze Menge Tina.

DL: Wo bekommst du deine Informationen für die Gay-Geschichten her?

Tina: Du meinst technische Details über Sex? Also das ist nicht allzu schwierig. Ich habe jede Menge Gay Freunde und die helfen auch gerne mal mit Infos aus. Außerdem gibt’s halt im Grunde so ein paar Dinge, naja die Möglichkeiten sind eben beschränkt und es gibt auch eine Menge an gutem und realistischem Lesematerial dafür. Was die aktive Seite betrifft, habe ich in meiner Zeit als Domina doch einiges an Realerfahrungen sammeln können. In Summe denke ich mal, es passt soweit.

DL: Wie lange brauchst du für eine Geschichten - vom ersten Satz bis zur Endfassung?

Tina: Das ist sehr unterschiedlich. Sha war in 2 Wochen geschrieben, die Überarbeitung hat bei weitem länger gedauert. An Micah hab ich beinahe 3 Jahre gearbeitet, bis das Buch in den Handel kam und zur Zeit überarbeite ich die Story für eine zweite Auflage erneut. Ist aber auch ein dicker Wälzer. Inzwischen setzte ich mir ein ungefähres Limit und Dämonenherz war in knapp 3 Monaten fertig. Also langsam werde ich deutlich flotter, allerdings auch besser in der Basisarbeit, somit dauert die Überarbeitung mit Betalesern, Korrektorat und Lektorat inzwischen deutlich weniger lang.

DL: Gibt es beim Schreiben etwas, worauf du sehr großen Wert legst? Vielleicht eine Tradition oder Aussage? 

Tina: Das einzige worauf ich wert lege, ist handwerklich möglichst perfekte Arbeit abzuliefern und meine Geschichten möglichst nachvollziehbar zum Leben zu erwecken. 

DL: Was ist als nächstes geplant und gibt es vielleicht sogar einen kleinen Tipp ;) ? 

Aktuell bin ich im Endspurt mit der Fortsetzung von Micah. Der Band *Schottische Überraschung ist für Anfang Dez. geplant. Danach geht es wieder an eine Sidestory, die diesmal im Bereich Spezial Forces angesiedelt sein wird. 

DL: Vielen Dank für dieses Interview Tina! Wir freuen uns schon mehr von dir zu hören <3 

Tina: Ich habe zu danken und hoffe alle Klarheiten restlos beseitig zu haben. Sollten doch noch Fragen offen geblieben sein. Ich freue mich über jeden der mich anschreibt.

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